A Prayer Before Dawn
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BEWERTUNG |
08.03.2019 von MarSErst vor Kurzem haben wir uns mit dem Thrillerdrama Brokedown Palace in ein thailändisches Gefängnis begeben. Nach diesem fiktiven Ausflug erwartet uns nun das deutlich realistischere Drama A Prayer Before Dawn, basierend auf den gleichnamigen Memoiren von Billy Moore...
Inhalt
Der junge Brite Billy Moore hat sich während eines Rucksack-Urlaubs in Thailand dazu entschieden, sein Leben in Bangkok zu verbringen. Schnell rutscht der leidenschaftliche Muay-Thai-Boxer allerdings auf Grund falscher Freundschaften in die illegale Boxszene ab und beginnt, Drogen zu nehmen, was ihm letztendlich einen Aufenthalt in einem der härtesten Gefängnisse des Landes einbringt. Billy hat kein Geld, leidet an seinen Entzugserscheinungen und muss sich gegen die erbarmungslosen Mitinsassen wehren, die eine brutale Hirarchie führen. Hoffnung bringt ihm schließlich nur das Boxen, denn hier im Gefängnis bleibt ihm nichts Anderes übrig, als Stärke zu beweisen. Sollte es ihm gelingen, sich in einem Wettkampf zwischen Gefängnissen zu behaupten, dann muss er vielleicht nicht mehr um sein Leben fürchten...
A Prayer Before Dawn ist alles andere als ein Actionfilm, in dem ausgiebige Faustkämpfe im Vordergrund stehen, sondern ein intensives Gefängnisdrama, welches seine Kraft vor allem aus der geschaffenen Authentizität zieht. Streckenweise wirkt das Ganze beinahe schon wie ein Dokumentarfilm, denn hier wird nichts beschönigt oder weichgespült, nur um es dem Zuschauer leichter zu machen, ganz im Gegenteil. Die Kamera ist stets mitten im Geschehen, ganz als wäre man selbst mit vor Ort, und zeigt auch dann die Ereignisse, wenn man selbst eigentlich schon längst nicht mehr hinsehen möchte. Und so ist man, ganz wie die Hauptfigur Billy Moore, auch als Betrachter dazu gezwungen, sich dem brutalen Alltag im thailändischen Gefängnis zu stellen, zu versuchen sich zwischen völlig Fremden zu behaupten, obwohl man deren Sprache nicht mächtig ist. Um dieses hilflose Gefühl noch weiter zu verstärken wurde in A Prayer Before Dawn sogar auf Untertitel verzichtet. Für den bewusst gewählten Realismus sorgen zudem das minimalistische Sounddesign, welches beinahe vollständig auf einen Soundtrack verzichtet, sowie die Tatsache, dass es sich bei den Häftlingen im Film zu großen Teilen nicht um Schauspieler, sondern tatsächlich um Gefangene handelt. Umso verlorener erscheint Joe Cole, der hier als drogensüchtiger Muay-Thai-Kämpfer in einer völlig ausweglosen Situation eine absolute Glanzleistung vollbringt. Dieses verlorene Gefühl wird durch die sehr unruhige Kameraführung noch verstärkt, die auch in den Boxszenen auf ausgefeilte Einstellungen verzichtet und lieber dicht an den Figuren bleibt. Auch wenn die Geschichte selbst, obwohl nach den wahren Erlebnissen von Billy Moore erzählt, sich nicht wirklich überraschend zeigt, sondern eigentlich gängige Klischees des Gefängnis- und Kampfsportfilms bedient, hinterlässt A Prayer Before Dawn durch seine brachiale, intensive Art der Erzählung einen schwer im Magen liegenden, nachwirkenden Eindruck.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray zeigt ihre Stärken vor allem in den Tageslichtszenen. Diese sind scharf, detailreich und frei von Filmkorn, während dunklere Momente und Nachtszenen oftmals ein wenig verrauscht und unsauber erscheinen. Das Kontrastverhältnis ist zu jeder Zeit ausgewogen, die Farbgebung natürlich. Die Tonspur beschränkt sich überwiegend auf den vorderen Boxenbereich und öffnet sich nur selten etwas weitläufiger und räumlicher. Dank des minimalistischen Sounddesigns und der klar verständlichen Sprachausgabe fällt dies aber nicht negativ ins Gewicht. Cover & Bilder © ASCOT ELITE Entertainment GmbH - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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