Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis

Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis

Originaltitel: The Guard of Auschwitz
Genre: Drama
Regie: Terry Lee Coker
Hauptdarsteller: Lewis Kirk
Laufzeit: DVD (87 Min) • BD (90 Min)
Label: NEW KSM
FSK 12

Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis   19.03.2020 von Dan DeMento

Filme über die Nazizeit sind immer eine Gratwanderung. Scheinbar gibt es nur die beiden Extreme sterbenslangweilig oder gewaltverliebt, und gerade ausländische Produktionen neigen erschreckenderweise sogar zu einer gewissen Verherrlichung der Nazi-Ästhetik. Meisterwerke wie Schindlers Liste, Das Leben ist schön oder Der Pianist bleiben die Ausnahme. Mit Auf der Suche nach dem Licht in der Dunkelheit nimmt sich jetzt der Engländer Terry Lee Coker dem Thema an. Mit wie viel Erfolg, das erfahrt ihr hier.
 
Inhalt:
 
Hans (Lewis Kirk) ist Architekt, SS-Offizier, Stolz seiner Familie und glühender Anhänger des Nationalsozialismus, der sogar am heimischen Esstisch jeden seiner Sätze mit "Heil Hitler" beendet. Er ist Wachmann im Konzentrationslager Auschwitz, träumt aber von der Front. Um das "außergewöhnliche Talent" von dieser Idee abzubringen, hat sein Hauptmann Klaus (Michael McKell) eine neue Aufgabe für ihn: Er soll eine neue Gaskammer entwerfen und bauen lassen. Doch dann entdeckt er durch die Gespräche mit den für ihn arbeitenden Juden, vor allem mit der jungen Helena (Claudia Grace-McKell) sein Gewissen. Aber reicht das Gewissen eines Einzelnen, um die Zustände im Lager zu ändern?
 
Bei Filmen über die NS-Zeit kann man einige Fehler machen, und Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis macht sie alle. Vom Anfang, der einer Bagatellisierung des Holocaust gleichkommt, bis zum völlig absurden Ende.
 
Die meiste Zeit weiß man nicht, was der Film einem eigentlich sagen will. Dazu trägt auch der seltsame Soundtrack bei. Der Einzug der Gefangenen in das Konzentrationslager ist unterlegt mit heiterer Klaviermusik, und jedes Mal wenn wieder formatfüllend ein Hakenkreuz oder ein SS-Totenkopf im Bild ist - was nebenbei bemerkt mindestens alle 5 Minuten der Fall ist - ertönt die Heldenfanfare.
 
So absurd wie die Wahl der Musik ist die gesamte Handlung. Da haben wir Nazis, die wahllos Häftlinge erschießen, andere Nazis, die um Zahngold pokern und noch mehr Nazis, die uns erzählen, wie schlimm der Jude an sich ist. Das Ganze ist aber weder so drastisch inszeniert, dass es als aufrüttelnd durchginge, noch so unspektakulär, dass es die Verrohung der KZ-Wachen illustrieren könnte. So wirkt der gesamte Film wie eine Aneinanderreihung von unreflektierten antisemitischen Momenten ohne Kontext, mehr schlecht als recht zusammengehalten von einer hanebüchenen Rahmenhandlung.
 
Als wäre das alles nicht schon genug, wird der Film noch komplettiert durch schlechte Kameraführung, schlechte Kostüme, höchstens mittelmäßige Schauspielleistung und Dialoge, für die sich sogar GZSZ schämen würde. Achja, und alle Deutschen heißen Hans, Klaus oder Franz.
 
Für kritische Zuschauer schrammt das Ganze teilweise hart an der Volksverhetzung entlang, für alle anderen ist es einfach nur ein unglaublich schlechter Film.
 

Bildergalerie von Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis (5 Bilder)

Details der Blu-ray:
 
Das Bild ist die meiste Zeit verwaschen, unscharf und verrauscht, wofür die Blu-ray aber vermutlich weniger kann als die Produktion. Dass die deutsche Synchro katastrophal ist, ist man bei billigeren Veröffentlichungen ja schon gewohnt, in diesem Fall ist aber auch der O-Ton schwer zu ertragen. Das liegt daran, dass die englischen Darsteller - warum auch immer - englisch mit schlecht imitiertem deutschen Akzent sprechen. An Bonusmaterial bietet die Blu-ray Trailer und eine Bildergalerie.


Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis ist, ich kann es leider nicht beschönigen, einer der schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe und auf jeden Fall der schlechteste mit NS-Bezug. Weder kritisch, noch dokumentarisch oder wenigstens informativ, sondern einfach nur eine stumpfe Aufzählung von schlechten Szenen mit Hakenkreuzen. Schockierenderweise hat der Regisseur mit Angel of Auschwitz und Escape from Auschwitz noch zwei weitere Machwerke gleichen Sujets auf den Markt geworfen. Ich würde ungesehen empfehlen, diese Filme genauso zu meiden wie den hier vorliegenden. Es gibt einige sehr gute Filme, die sich mit den Schrecken des Dritten Reichs beschäftigen, mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen. Auf der Suche nach dem Licht in der Finsternis gehört definitiv nicht dazu.


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Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

 

Die Worte meines Kollegen sind sehr hart, leider hat er auch Recht mit seiner Bewertung. Die Suche nach dem Licht der Finsternis ist in der Tat ein Film, den man meiden sollte. Die Schauspieler machen in meinen Augen kein gutes Bild, mein Kollege hat dies noch ein wenig verschönert. Doch nicht nur die Schauspieler sind ein Problem, sondern eigentlich auch der gesamte Rest. Lange Rede kurzer Sinn: Bitte meidet diesen Film und holt Euch lieber eine bessere Alternative!


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