Bigfoot Junior
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BEWERTUNG |
30.12.2017 von MarS
Der belgische Regisseur Ben Stassen ist inzwischen dafür bekannt, mit seinen Animationsfilmen immer wieder zu versuchen, im europäischen Bereich mit großen amerikanischen Produktionsfirmen gleich zu ziehen. Mit Filmen wie Sammy´s Abenteuer (hier unsere Kritiken zu Teil 1 und Teil 2) oder auch Das magische Haus konnte er bereits grundsolide Werke schaffen, und auch Robinson Crusoe aus dem Jahr 2016 war absolut gelungen. Nun erscheint Bigfoot Junior von Studiocanal, und wir haben erneut einen Blick riskiert...
Adam ist an seiner Schule ein Außenseiter und wird jeden Tag gehänselt. Aufgewachsen ist er alleine mit seiner Mutter, die ihm erzählt hat das sein Vater vor vielen Jahren gestorben ist. Alles wird noch schlimmer, als sich sein Körper zusehends verändert und Adams Füße plötzlich größer werden und seine Haare rasend schnell nachwachsen. Da findet Adam zufällig Briefe seines Vaters und muss feststellen, dass er von seiner Mutter belogen wurde. Offensichtlich ist Adams Vater doch noch am Leben, und so macht er sich kurzerhand auf die Suche. Doch was Adam dann entdeckt ist nur der Beginn des wohl größten Abenteuers seines Lebens, denn sein Vater ist kein geringerer als der legendäre Bigfoot. Der allerdings wird auf Grund seiner Haarpracht von einem skrupellosen Pharmakonzern gejagt...
Bigfoot Junior ist ein Animationsabenteuer, das sich gänzlich auf das junge Publikum richtet und dementsprechend seine Handlungsinhalte und behandelten Thematiken sehr kindgerecht verpackt. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind klar abgesteckt und Inhalte wie Mobbing in der Schule, Anspielungen auf die Pubertät und natürlich das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Familie sind für jedes Kind verständlich umgesetzt. Der Humor hält sich dabei in Grenzen, den die Gags sind meist sehr flach und nicht gut pointiert, ebenso sind die obligatorischen tierischen Sidekicks sehr klischeehaft und nichtssagend angesetzt. Dies alles sorgt dafür, dass Bigfoot Junior zwar tolle Unterhaltung für die Kleinsten bietet, bei Erwachsenen aber nur bedingt punkten kann. Ebenfalls ungünstig ist der Aufbau der Inszenierung, denn wo sich der Film anfangs noch viel Zeit für seine Figuren nimmt und sich ausführlich um den Einstieg in die Geschichte kümmert, verrennt sich das Geschehen ab dem Aufeinandertreffen von Vater und Sohn ein wenig und stellt sich damit selbst das Bein. Dann nämlich packt Bigfoot Junior extrem viel Handlungsinhalte in kürzeste Zeit, wodurch der angenehme Erzählfluss verloren geht und die Inszenierung auf ihren rasanten Ablauf reduziert wird, der dann jedoch selbstverständlich nur noch sehr oberflächlich abgehandelt wird.
Bei den Animationen von Bigfoot Junior merkt man schnell, dass Ben Stassen sein Handwerk im Bereich von Animationsfilmen einfach versteht. Die Charakterzeichnung ist sehr schön und jeder Bereich ist voll von feinsten Details, die das Geschehen zu einer echten Augenweide machen. Eine großzügige Farbpalette unterstreicht den kindlichen Charakter des Films. Auch wenn uns für die Kritik nur die 2D-Fassung vorlag kann man bereits hier erahnen, dass die 3D-Version einen klaren Mehrwert mit sich bringt, denn immer wieder erscheinen diverse Szenen wie geschaffen für Popouts und Effektshots.
Wie üblich bei animierten Filmen ist das Bild der Blu-ray extrem scharf und detailliert. Die Farbgebung sowie der Kontrast sind kräftig und auch der Schwarzwert liefert überzeugende Werte. Unsaubere Kanten oder Bewegungsunschärfen gibt es keine, und auch sonst sind keine Mängel auszumachen. Die Tonspur ist ebenso gut ausgefallen und liefert sowohl eine klare und deutliche Sprachausgabe als auch eine stimmige, gezielte Effekteinbindung. Der tolle Soundtrack verteilt sich über den gesamten Boxenbereich und fügt sich harmonisch mit ins Geschehen ein. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH Das Fazit von: MarS
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