Blood Bags - Er will Dein Blut
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BEWERTUNG |
21.07.2020 von MarSItalien und Horrorfilme, das hat eine lange Tradition. Obwohl die großen Zeiten längst vorbei sind, lässt es sich der Stiefel am Mittelmeer nicht nehmen, dem Genre treu zu bleiben. So auch Regisseur Emiliano Ranzani mit seinem Langfilmdebüt Blood Bags - Er will Dein Blut...
Inhalt
Kurz vor dem Ende ihres Auslandssemesters in Italien will die amerikanische Studentin Tracy unbedingt noch einige ganz besondere Motive vor ihre Kamera bekommen, denn ihr Plan ist es, einmal eine professionelle Fotografin zu werden. Gemeinsam mit ihrer Freundin Petra macht sie sich auf die Suche, und stößt in den Bergen von Turin auf eine alte, verlassene Villa. Fasziniert von dem Gebäude steigen die beiden durch ein Fenster in das Herrenhaus ein. Doch ganz so verlassen, wie zunächst gedacht, ist die Villa nicht, denn auf dem Anwesen treibt ein Monster sein Unwesen. Petra wird brutal ermordet, und auf ihrer Flucht muss Tracy feststellen, dass sie in dem Haus eingeschlossen wurde...
Auf den ersten Blick ist Blood Bags - Er will Dein Blut ein ganz klassischer Creature-Horrorfilm. Doch bereits die einleitende Texttafel lässt den Zuschauer das erste Mal an dem zweifeln, was da noch auf einen zukommen mag, denn hier bekommt man plötzlich Informationen zu der Krankheit "Morbus Günther", die als Ursprung für den Vampir-Mythos gilt. Das klingt zunächst seltsam, macht im späteren Verlauf des Films aber durchaus Sinn - so viel Sinn sogar, dass man die Texttafel schon beinahe als Spoiler bezeichnen könnte. Doch zunächst zurück zum Monsterelement des Films, denn in diesem Bereich macht Ranzani seine Sache trotz den geringen Budgets, das ihm zur Verfügung stand, wirklich bemerkenswert gut. Die Atmosphäre in den Gemäuern des alten italienischen Herrenhauses ist wirklich unangenehm, und die Angriffe wurden ebenso stilsicher wie ansprechend inszeniert. Allerdings muss man hier anmerken, dass es zwar einige recht blutige - und handgemachte - Effekte zu bestaunen gibt, vieles aber auch im Off geschieht oder nur angedeutet wird. Eine Splattergranate sollte man sich in Blood Bags - Er will Dein Blut also nicht erwarten. Schauspielerisch ist der Film ein zweischneidiges Schwert, denn während die Hauptfiguren recht ordentlich agieren, gehen manche der Nebenfiguren recht seltsam vor und zeigen schamlos ihre fehlende Erfahrung. Unterstützt wird dieser Eindruck von der deutschen Synchronisation, die nur im Bereich der Hauptfiguren hochwertig ausgefallen ist, ansonsten aber eher schmerzhaft als stimmig klingt. Wirklich chaotisch wird es allerdings, wenn Blood Bags - Er will Dein Blut nach etwa einer Stunde plötzlich eine völlig andere Richtung einschlägt und sich vom klassischen Creature-Horrorfilm entfernt. Ab diesem Zeitpunkt gibt es zwar immer noch einige sehr nette Szenen zu sehen, doch der gesamte Erzählfluss gerät völlig aus den Fugen und stolpert holprig durch allerlei bizarre und seltsame Szenen, die dem bisherigen Verlauf entgegenwirken. Hier wollte Ranzani eindeutig zu viel, denn interessante Ansätze sind zu diesem Zeitpunkt zwar zu erkennen, es gelingt aber nicht, diese auch gewinnbringend umzusetzen.
Details der Blu-ray
Schärfe und Kontrast der Blu-ray sind auf gutem Niveau, erreichen jedoch keine Höchstwerte. Das Bild ist von einer stetigen, leichten Körnung geprägt, die zwischendurch auch etwas stärker ausfällt. Der Schwarzwert schwankt zwischen satten dunklen Bereichen und schwammigem grau, im Gegenzug gehen aber auch in den vielen schlecht belichteten Passagen keine Details unter. Die Tonspur ist im Dialogbereich klar und verständlich, insgesamt wird aber mangels Effekteinbindung keine Räumlichkeit erzeugt. Die Effekte im Sounddesign sind im Vergleich zur Sprachausgabe viel zu leise abgemischt und gehen die meiste Zeit über ungehört unter. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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