Da waren´s nur noch zwei
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BEWERTUNG |
07.11.2021 von MarSMit ihren Thrillern für Jugendliche landet die niederländische Autorin Mel Wallis de Vries regelmäßig auf den Bestseller-Listen. Eine Verfilmung war demnach nur eine Frage der Zeit, und so macht Da waren´s nur noch zwei nun den Anfang...
Inhalt
Die Freundinnen Kim (Romy Gevers), Abby (Abby Hoes), Feline (Holly Mae Brood) und Pippa (Olivia Lonsdale) wollen kurz vor den Weihnachtsfeiertagen ihren Alltag hinter sich lassen und ein gemeinsames Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus verbringen. Durch plötzlich einsetzenden Schneefall sind die jungen Frauen jedoch schon bald von der Außenwelt abgeschnitten. Während die schüchterne Kim das Gefühl beschleicht, dass sie doch nicht allein sind und irgendjemand sie beobachtet, offenbaren sich immer mehr Geheimnisse, die von den Mädchen voreinander verborgen wurden. Mit der Zeit drohen sich die aufgestauten Spannungen zu entladen, und plötzlich ist auch noch Feline spurlos verschwunden...
Covermotiv, Inhaltsangabe, ja sogar der deutsche Titel, vermitteln einen völlig falschen Eindruck von Da waren´s nur noch zwei. Alles schreit hier regelrecht nach einem Teenie-Slasher, doch eigentlich ist die Romanadaption des gleichnamigen Bestsellers vielmehr ein klassischer Psychothriller. Jede beteiligte Figur verbirgt Geheimnisse vor den anderen, Spannungen zwischen den Charakteren sind bereits zu Beginn spürbar und steuern auf die unausweichliche Eskalation zu, unterstützt von der ausweglosen und beengten Situation, während die Erzählung immer wieder falsche Fährten legt und dem Zuschauer erst im Finale eine abschließende Auflösung zugesteht. Dementsprechend ist der niederländische Originaltitel Vals (dt.: Falsch) wesentlich passender, denn hier verhält sich wirklich jeder nach außen hin völlig aufgesetzt und manipulativ, ohne seine wahren Gefühle und Motivationen zu offenbaren. Da waren´s nur noch zwei lebt dabei im Verlauf weniger von den recht klischeehaft angelegten Charakteren, sondern von der hervorragenden Atmosphäre in Verbindung mit der beklemmend eingefangenen Location, die gemeinsam - und hier kommen wir wieder zu den Slasher-Motiven - tatsächlich Horrorfeeling vermitteln. Zudem liefert der Film durch den sich langsam steigernden Aufbau der Inszenierung einen ordentlichen Spannungsbogen, der durchwegs auf einem hohen Level gehalten wird. Durch diesen Aufbau regt Da waren´s nur noch zwei unweigerlich dazu an, mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen, auch wenn das Finale am Ende ähnlich klischeehaft angelegt ist wie die Figuren des Films und deshalb nicht wirklich überraschend ausfällt, sondern lediglich eine der bereits aufgestellten Theorien bestätigen kann.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet insgesamt ein ordentliches Bild. Eine leicht entsättigte, aber dennoch natürliche Farbpalette unterstreicht sehr schön die Atmosphäre des Films, ebenso wie eine dezent vorhandene Körnung. Durch das reduzierte Kontrastverhältnis wirken dunkle Szenen oftmals etwas unsauber und schwammig, und auch die Grundschärfe leidet unter der mangelnden Feinzeichnung. Eine weitere Auswirkung ist gelegentliches, aber dann deutliches Banding. Die Tonspur wirkt im Gesamtbild gut abgestimmt und schön ausbalanciert. Insgesamt wird der Ton jedoch etwas zu leise wiedergegeben, was jedoch durch eine Anhebung der Gesamtlautstärke ausgeglichen werden kann. Im Übrigen erzeugen gelungene und gut ortbare Umgebungsgeräusche sowie die ordentliche Dynamik eine ansprechende Raumwirkung. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: MarS
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