Das Todeskommando

Das Todeskommando

Originaltitel: Deadly Commando
Genre: Action • Kriegsfilm
Regie: Nick Cacas • Segundo Ramos
Hauptdarsteller: Vic Vargas
Laufzeit: DVD (81 Min)
Label: Polar Film
FSK 18

Das Todeskommando   15.12.2020 von Michael Rothe

Die 80er Jahre waren ein irgendwie wundervolles Kapitel, was Kriegs- und Actionfilme angeht. Alles war einfach gestrickt, es gab klare Feindbilder und daher war die Welt irgendwie in Ordnung. Dass zu dieser Zeit natürlich auch diverse Hybride aus Kriegs- und Actionfilmen herauskamen, war nicht zu vermeiden und mit einem solchen haben wir es hier zu tun...


Inhalt

 

Auf den Philippinen gibt es Unruhen, die in offenen Konflikten mit Waffengewalt gipfeln. Ein Teil des Militärs kämpft gegen so eine Art örtlicher Guerilla, die sich gegen die Regierung auflehnen. Die Guerillas unter sich sind aber auch gesplittet. Ein Teil möchte den Oberbefehlshaber der Streitkräfte entführen und den Staat dadurch erpressen, der andere Teil sympathisiert mit dem Oberbefehlshaber General Zagata und möchte mit diesem friedliche Verhandlungen führen. Kurzschlusshandlungen des reaktionären Teils der Guerilla führen zu einem Blutbad, weil bereits eine Eliteeinheit losgeschickt wurde, General Zagata zu befreien…

 

Ich unterliege wirklich oft dem Reiz dieser ach so herrlich stumpfsinnigen 80er-Jahre-Schinken, aber der hier bedarf besonderer Beachtung. In erster Linie sollte man darauf achten, den möglichst nicht anzusehen. ;)

 

Vielleicht liest sich meine versuchte Inhaltsangabe oben für den einen oder anderen halbwegs spannend und interessant, das ist es aber leider nicht. Ich habe recht realistisch versucht, den Inhalt dieses Films zusammenzufassen. Aufgrund der sehr holprig erzählten Geschichte (teilweise zusammenhanglos, teils löchrig) fiel mir das aber sehr schwer. Ich denke, wir haben es mit einem sehr grob zusammengedroschenen Werk aus vorgeblicher Historie und dummer Action im Stil der 80er zu tun und das funktioniert auf die umgesetzte Art einfach nicht. Es wird zwar eine grobe Geschichte zwischen zwei verfeindeten Parteien während einer Auseinandersetzung thematisiert, aber dieses historische Ereignis wurde so sehr im Stumpfsinn der Action regelrecht ertränkt, dass von der Botschaft des Films, falls diese denn beabsichtigt war, nur noch Fragmente oder eher einstellige Prozente verblieben sind. Diese vermeintliche Botschaft wird auch nur in einem einzigen Satz am Ende des Films zusammengefasst.

 

Bis dahin gibt es zwei Truppen, die sich gegenseitig bekämpfen, ein klärendes Gespräch und plötzlich drei Truppen, die sich gegenseitig bekämpfen und sich zwischendurch gefühlt mehrfach wechselnd zu Hilfe kommen. Gekleidet sind auch noch alle ähnlich, sodass ich leider völlig durcheinanderkam, wer jetzt warum zu wem gehört oder auch nicht. Mit dieser löchrigen Geschichte und dem fabrizierten Chaos steht oder fällt leider auch irgendwie der nicht wirklich entwickelte Spannungsbogen des Films, seine nicht aufgebaute Dramaturgie und damit letztendlich auch der Film selbst. Die Feuergefechte sind teils absolut lächerlich, weil ein sein Gewehr hektisch von links nach rechts und zurückbewegender Held natürlich durch die Streuung gleich mal sechs oder sieben Gegner platt macht, während drei auf ihn und natürlich vorbeischießen. Der andere Teil ist ganz gut, da die Spezialeinheit tatsächlich mit Einzelfeuer gezielt Feinde ausschaltet. Die Kampfeinlagen ohne Waffen sind ganz ok, aber auch in den 80ern hat man besseres bewundern können.

 

Bildergalerie von Das Todeskommando (4 Bilder)

Details zur DVD

 

Auch diese Scheibe von Polarfilms beinhaltet Original- und aufgearbeitete Fassung. Das Original sieht nach ganz derb digitalisierter VHS aus und macht absolut keinen Spaß anzusehen. Die unzähligen „Artefakte“, die durch die Digitalisierung entstehen, tun in den Augen nach kurzer Zeit fast schon weh. Die restaurierte Fassung hat diese Artefakte zum wirklich größten Teil glattgebügelt. Das ist zwar wesentlich augenfreundlicher, lässt aber auch viele, viele Details verschwinden. Besser ansehen lässt sich diese aber auf jeden Fall, gerade auf heutigen Fernsehern mit über 100cm Bildschirmdiagonale. Der Ton ist pauschal bis auf ein paar dumpfere Explosionen oder Schüsse sehr hoch ausgefallen. Jedoch ist alles an Gesprächen gut verständlich. Da auch der Film nicht gerade von höchster Qualität zeugt, macht es dieser Ton nicht mehr wirklich schlimmer.



Cover & Bilder © Polar Film


Das Fazit von: Michael Rothe

Michael Rothe

 

Leider, leider, leider hat diese Filmepoche nicht nur Perlen hervorgebracht, wie dieser Beitrag hier besonders gut zeigt. Da weder Spannung, gute Action noch eine fesselnde Geschichte geboten werden, taugt der höchstens zum gemütlichen Blödelabend mit schlechten Filmen unter Freunden. Schade eigentlich, aber ehrlich möchte ich ja auch bleiben – 4/10.


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