Detective Grace - Staffel 1

Detective Grace - Staffel 1

Originaltitel: Detective Grace
Genre: Krimi • Thriller
Regie: John Alexander • Julia Ford
Hauptdarsteller: John Simm • Richie Campbell
Laufzeit: DVD (178 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 16

Detective Grace - Staffel 1   25.11.2022 von MarS

Basierend auf der erfolgreichen Roy Grace Romanreihe des britischen Schriftstellers Peter James entstand aus der Feder des Drehbuchautors Russell Lewis (Der junge Inspektor Morse) die Krimiserie Detective Grace. Edel Motion veröffentlicht nun die erste Staffel mit zwei jeweils 90-minütigen Folgen auf DVD...

 

Episode 01 - Stirb ewig

 

DSI Roy Grace (John Simm) wurde nach seinem letzten Fall aufs Abstellgleis geschoben, und muss sich nun mit Papierkram herumschlagen. Das alles nur, weil er im Verlauf der Ermittlungen ein Medium um Mithilfe gebeten hatte, was einen unbarmherzigen Medienrummel nach sich gezogen hatte. Als es Graces ehemaliger Partner DS Glenn Branson (Richie Campbell) allerdings auf einen mysteriösen Vermisstenfall angesetzt wird, bei dem ein vermeintlich normaler Junggesellenabschied offensichtlich außer Kontrolle geraten ist, bittet er ihn um inoffizielle Unterstützung. Während die Freunde des Bräutigams bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, fehlt von dem reichen Immobilienentwickler Michael Neward jegliche Spur. Grace spürt sofort eine Verbindung zur angehenden Braut Grace, denn auch seine Ehefrau Sandy ist vor inzwischen sechs Jahren plötzlich spurlos verschwunden. Doch Graces Vorgesetzte ACC Alison Vosper (Rakie Ayola) ist wenig begeistert davon, dass sich ihr Schützling entgegen allen Warnungen erneut ins Rampenlicht wagt, und damit weiter Öl ins bereits lodernde Feuer gießt...

 

Episode 02 - Stirb schön

 

Noch immer steht DSI Roy Grace unter Beobachtung durch die Öffentlichkeit, während seine Vorgesetzte ACC Alison Vosper sogar eine Versetzung vorgeschlagen hat, um die Wogen zu glätten. Bis zu einer Entscheidung begleitet Grace jedoch weiterhin seinen Partner und Freund DS Glenn Branson, der bei seinem aktuellen Fall jede Hilfe brauchen kann. Zunächst spricht zwar alles für einen autoerotischen Unfall, der einem SM-Liebhaber beim Cyber-Sex das Leben gekostet hat, doch der Fund einer brutal verstümmelten Frauenleiche offenbart schließlich einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten. Die Spur führt zu einem Porno-Ring im Darknet, der sich auf die Produktion von Snuff-Filmen spezialisiert hat, und ohne jegliche Skrupel jeden aus dem Weg räumt, der sich ihnen nähert. Das wird auch dem Geschäftsmann Zack Bryce und seiner Familie zum Verhängnis, als er durch Zufall einen USB-Stick findet, der ihm Zugang zum Stream des Porno-Rings ermöglicht. Bryce wird Zeuge des Mordes an einer jungen Frau, doch noch bevor er sich an die Polizei wenden kann, gerät auch er in das Schussfeld der Hintermänner, die einfach jeden seiner Schritte zu kennen scheinen...

 

Gestartet im Jahr 2005 umfasst die Roy Grace Romanreihe des britischen Autors Peter James mittlerweile ganze 16 Bänder. Höchste Zeit eigentlich für eine Adaption des beliebten Stoffes. An Angeboten zur Verfilmung seiner Werke hat es Peter James zwar nicht gemangelt, doch sein kritischer Blick hatte diese bislang stets verhindert. Eines kann man jedoch bereits jetzt sagen: Die Wartezeit hat sich gelohnt, und seine Entscheidung zugunsten von ITV und Drehbuchautor Russell Lewis war einfach goldrichtig. Detective Grace widmet sich in jeder der beiden knapp 90-minütigen Episoden jeweils einem Roman der Reihe, und präsentiert dabei eine hervorragende Symbiose aus klassischem Krimi und starken Charakteren. Die einzelnen Fälle erweisen sich dabei der Filmlänge absolut würdig, und präsentieren jeder für sich eine komplexe Handlung mit vielfach verschachtelten Nebenhandlungen, die hervorragend ineinandergreifen, ohne dabei allzu konstruiert zu wirken oder auch nur in einem Moment unnötig in die Länge gezogen zu werden. Hier greifen ein hohes Erzähltempo und ein starkes Drehbuch ineinander, und lassen keinen Raum für Längen oder inhaltliches Füllmaterial. Genau das sorgt für absolut packende Unterhaltung, während der Zuschauer durch geschickt eingesetzte Überraschungen und gezielt falsch gelegte Fährten ein ums andere Mal an der Nase herumgeführt wird, bis es letztendlich zur finalen Auflösung der Ereignisse kommt. Zwar bekommen die Figuren durch die hohe Konzentration auf Spannung und Wendungen innerhalb der Geschichte relativ wenig Zeit, um Charaktertiefe zu entwickeln und zwischenmenschliche Beziehungen zu etablieren, dank dem starken Drehbuch aus der Feder von Russell Lewis ist diese aber dennoch mehr als ausreichend, um bereits jetzt gerade die beiden im Mittelpunkt stehenden Ermittler Roy Grace sowie Glenn Branson zu absoluten Sympathieträgern zu machen. Zu verdanken ist dies aber auch den beiden Darstellern John Simm und Richie Campbell, die nicht nur perfekt mit ihren Rollen harmonieren, sondern auch miteinander eine bemerkenswert glaubwürdige und intensive Chemie offenbaren, als hätten diese Verbindung tatsächlich bereits seit vielen Jahren Bestand. Innerhalb der Handlung ebenso nachvollziehbar, aber im Vergleich zu der sehr realistisch und authentisch gehaltenen Ermittlungsarbeit beinahe ein wenig unwirklich, wirkt dagegen Graces hilfesuchender und wiederkehrender Kontakt mit dem Medium Harry Frame, dargestellt von Adrian Rawlins. Hier fühlt man sich als Zuschauer ein wenig in die Position von Glenn Branson versetzt, der diese Besuche meist mit einem ungläubigen Schmunzeln kommentiert. Inwiefern und ob dieses Element vielleicht in den späteren Geschichten noch an Gewichtigkeit zunimmt, kann zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht abgeschätzt werden.

 

Bildergalerie von Detective Grace - Staffel 1 (5 Bilder)

Details der DVD

 

Die DVD bietet eine sehr gute Bildqualität. Die Schärfe ist sehr gut und in gerade in Nahaufnahmen auch durchaus detailreich, der Kontrastumfang ist für ein SD-Medium sehr kräftig - sogar so kräftig, dass die ansonsten natürliche Farbdarstellung auf Gesichtern hin und wieder leicht übersteuert. Ansonsten ist das Bild abgesehen von feinem Banding und ein paar wenigen weicheren Einstellungen durchwegs ansprechend. Die Tonspur ist sehr schön ausbalanciert und bietet sowohl eine gelungene, wenngleich auch zurückhaltende Einbindung der Surroundkanäle, wie gelegentlich auch eine unerwartet kraftvolle Soundwiedergabe. Die Sprachverständlichkeit ist dabei durchwegs klar und sauber.



Cover & Bilder © Edel Motion


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit der ersten Staffel, und damit der Verfilmung der ersten beiden Romane der Roy Grace Reihe aus der Feder von Peter James, legt Detective Grace einen hervorragenden Start hin, und macht damit direkt Lust auf mehr. Absolut authentische, sympathische Figuren ermitteln sich hier durch komplexe, vielschichtige und absolut fesselnde Kriminalfälle, die dank hohem Erzähltempo und geschickten Wendungen keinerlei Verschnaufpausen zulassen, und jeweils für 90 Minuten Hochspannung garantieren. Schön zu hören, dass eine zweite Staffel bereits produziert, und eine dritte sogar schon in Aussicht steht. Auf diesem Niveau darf das Erfolgsteam ITV / Russell Lewis gerne auch die übrigen der insgesamt 16 Romane von Detective Grace auf den Weg bringen...


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