Die Vampirschwestern
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BEWERTUNG |
22.10.2013 von ZahnfeeAls wäre das Leben für 12-jährige angehende Teenager noch nicht schlimm genug, müssen sich Silvania und ihre Schwester Drakaria auch noch nach dem Umzug in ihrer neuen Heimat Deutschland zurechtfinden. Mit den Nachbarn auskommen, neue Freunde finden, sich an ein neues Schulsystem gewöhnen - für normale Menschen ist das schon schwierig, doch wie wird es erst für Die Vampirschwestern…
Der Film beginnt bei Nacht mit einem Blick in den Lastwagen einer transsilvanischen Spedition. Die Schwestern Silvania und Drakaria (kurz Draka) blättern in alten Fotoalben und erklären uns somit in kurzen, romantischen Rückblenden, wie sich ihre Eltern, Elvira der Mensch und Mihai Tepes der Vampir, einst kennenlernten und verliebten. Nach zwölf Jahren in Mihais Heimat, inmitten einer Vampir-Enklave, zieht es Mutter Elvira zurück in die deutsche Heimat, mitten in das beschaulich-spießige Städtchen Bindburg.
Dort angekommen strahlen sowohl Elvira als auch Silvania voller Freude und Glück um die Wette, denn Elvira kann nun endlich wieder ein normales menschliches Leben führen, auf das sich auch Tochter Silvania sehr freut. Draka hingegen ist alles andere als begeistert und nicht einmal Papas Zweckoptimismus kann sie vom Gegenteil überzeugen.
Der erste Kontakt mit dem neuen Nachbarn Dirk von Kombast, der preußisch-korrekt jeden Grashalm in seinem Vorgarten einzeln schneidet, verläuft etwas holprig - sieht er doch mit eigenen Augen, wie Papa Mihai mal eben locker-flockig einen Doppelsarg vom Auto ins Haus trägt - und dass alleine. Elvira gibt sich zwar alle Mühe mittels Geschenke und Small-Talk von den schrägen Vorgängen beim Einzug abzulenken, aber des Nachbarn Argwohn ist geweckt. Immerhin glaubte schon seine Frau Mama an Vampire in der Nachbarschaft, was ihr unter anderem den Stempel einer “Verrückten” einbrachte.
Nachdem die Heimaterde im heimischen Wohnzimmer verteilt und die Grusel-Deko an den Wänden ist, gilt es nun also für die Mädchen so normal wie möglich zu sein. Um zu vermeiden, dass ihre Übernatürlichkeit entdeckt wird, gilt es strenge Regeln zu beachten: kein Fliegen bei Tag, kein Flopsen, kein lebendiges Futter und keine Superkräfte in der Öffentlichkeit. Während sich Silvania voller Elan in den Alltag eines stinknormalen Menschen stürzt, hadert Draka sehr mit ihrer Menschlichkeit. Gerne wäre sie ein Vollvampir und fähig zum schnellen Flug, um das große Wettfliegen zu gewinnen und ihrem Angebeteten in Transsilvanien einen Besuch abzustatten. Silvania hingegen würde fast alles tun, um ihre Vampirkräfte gegen 100% Menschlichkeit einzutauschen. Und so ist es fast schon göttliche Fügung, als die beiden Mädchen beim Stadtbummel auf einmal vor der Tür des Magiers Ali Bin Schick stehen, der einem jeden Wunsch erfüllen kann.
Skeptisch und doch voller Hoffnung betreten die beiden Mädchen den Laden des kauzigen Magiers, der sich auch prompt an die Erfüllung ihrer sehnlichsten Wünsche macht. Ob das alles so gut geht, wie Silvania und Draka sich das wünschen? Werden sie jetzt endlich Anschluß an der neuen Schule finden? Und was ist mit Nachbar von Kombast? Wird er das Geheimnis der Familie Tepes lüften? Um all dies beantworten zu können, schaut den Film doch einfach selbst!
Als Mutter muß man im Bezug auf Kinderfilme ja hart im Nehmen sein, vor allen Dingen, wenn der Nachwuchs krank Zuhause auf der Couch liegt und sich irgendwann vor lauter Langweile den größten Mist ansieht. Ich gebe offen zu, dass ich dem Film aufgrund der Begeisterung meiner Tochter doch etwas skeptisch gegenüberstand, denn ihre bisherigen Filmvorlieben trafen... naja, sagen wir, nicht wirklich meinen Geschmack. Aber was soll ich sagen, die Vampirschwestern machen Spaß!
Marta Martin und Laura Antonia Roge liefern eine wirklich gute Darstellung der Vampirschwestern ab. Unterstützt werden sie dabei von einer strahlenden Christiane Paul als schräger Mutter Elvira, Richy Müller als kauzigem Magier Ali, dem absolut umwerfend-skurrilen Michael Kessler als Nachbar von Kombast und auch der noch nicht so bekannte Stipe Erceg macht als Papa Mihai einen so guten Job, dass man ihn sich doch glatt selbst als Papa wünscht. Die Dialoge zwischen den Kinderdarstellern sind stellenweise ein klein wenig hölzern, aber insgesamt hat man den Eindruck, dass die Chemie zwischen allen Schauspielern am Set gestimmt hat.
Rein von der technischen Seite her kann ich mich nicht beschweren. Die Blu-ray überzeugt mit klaren Bildern und gutem Ton, einzig die Nachtaufnahmen wurden ein bisschen zu dunkel gehalten. Ja klar, ist ja auch in der Nacht, mag der ein oder andere jetzt argumentieren, aber ich hätte die Nachtflugszenen noch ein bisschen besser gefunden, hätte ich nicht die Helligkeit des Fernsehers hochdrehen müssen. Auch musikalisch passt die Abstimmung, die gewählten Songs unterstreichen den Film sehr gut. Cover & Bilder © 2012 Claussen+Woebke+Putz Filmproduktion GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH. All Rights Reserved. Das Fazit von: Zahnfee
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