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Doom

Publisher: Bethesda
Entwicklerstudio: id Software
Genre: Action
Sub-Genre: Shooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 13.05.2016
USK 18

Doom    16.05.2016 von Panikmike

Der Shooter Doom wurde 1993 entwickelt und hat sich über die Jahre als absoluter Kulttitel herausgestellt. Der besondere Reiz bestand aber darin es zu besitzen, da es in Deutschland schon nach kurzer Zeit auf der Liste für jugendgefährdete Medien landete. Kurz nach dem erfolgreichen ersten Teil erschien Doom 2 – Hell on Earth und 2004 dann Doom 3. Zwölf Jahre später, nämlich jetzt im Jahr 2016, erscheint der vierte Teil der Serie, und wir haben ihn ausgiebig gespielt …

 

Vor einiger Zeit durfte die Sofahelden-Redaktion die Multiplayer-Beta des neuen Dooms spielen, Begeisterung machte sich aber nicht breit. Umso mehr gespannt war unser Redakteur Panikmike, ob ihm  das fertige Spiel zusagen würde. Die Beta beinhaltete leider nur den Multiplayer-Part mit einer Stage und eingeschränkten Möglichkeiten. Doch man konnte damals schon sehen, dass die Geschwindigkeit absolut der Hammer und nicht mit anderen Shootern vergleichbar ist. Doom ist anders und Fans wissen das. Startet man das Spiel so gibt es drei Auswahlmöglichkeiten. Zum einen natürlich die langersehnte Kampagne und den Mehrspielermodus, zum anderen aber ein einfacher Editor, mit dem man selbst Karten erstellen kann.

 

Ganz allein auf dem Mars – Die Kampagne

 

Der Spieler befindet sich auf dem Mars und wird direkt ins Geschehen geschmissen. Eine Frau namens Olivia Pierce ist Schuld an dem Schlamassel auf dem Mars. Über 60.000 Mitarbeiter einer Raumstation sind tot, dummerweise sind 64% davon von Dämonen besessen und uns feindlich gesinnt. Also gibt es viel Arbeit für uns, nämlich den Dämonen in den Arsch zu treten und quer über den roten Planeten und durch die Raumstation zu laufen, um mehr über die Hölle zu erfahren.

 

Natürlich gibt es erstmal eine kurze Einführung der Steuerung, die ein wenig anders als bei herkömmlichen Shootern ist. Zum einen kann man mit der Waffe nicht direkt zielen, sondern eine Sekundärfähigkeit benutzen, zum anderen wechselt man seine Waffen zum Beispiel auch nicht mit dem Steuerkreuz, sondern mit einer der rechten Fingertasten. Das ganze Spiel ist sau schnell, daher sollte die Steuerung nicht mitten im Gefecht ausprobiert werden, sondern zuvor. Ebenso kann man nicht wie bei anderen Shootern einfach drauflos stürmen, sondern muss ein wenig strategischer vorgehen. Natürlich ist Doom kein Shooter mit Deckungssystem und Co., dennoch läuft man schnell ins Verderben, wenn man nicht aufpasst. Die gegnerischen Dämonen sind nämlich schnell, intelligent und oftmals auch in Hülle und Fülle vorhanden. So gibt es beispielsweise Feuerwerfer, welche die Wände hochgehen können, besessene Soldaten mit starker Feuerkraft und besessene Wachmänner mit einem Schild. Nach und nach kommen schwierigere Gegner, die teils auch eine kleine Taktik erfordern. Wer jedoch immer Munition bei sich hat und in den Leveln auch die unterschiedlichen Waffen findet, hat eine gute Chance, nicht Dämonenfutter zu werden. Neben einer normalen Pistole mit unendlichen Schuss gibt es die klassischen Waffen wie eine Pumpgun, eine Kettensäge oder aber auch einen Raketenwerfer. Man sollte übrigens immer die Augen offen haben, denn im Spiel gibt es oftmals Munition und auch Lebenspunkte, die man beim drüber laufen automatisch aufsammelt. Wer kaum mehr Energie hat, der kann auch einen sogenannten Glory Kill machen. Bei dieser speziellen Sorte von Tötung hinterlässt der Gegner immer Gesundheit. Ausgeführt wird er indem ein Dämon durch einen Treffer benommen wird und der Spieler während der benommenen Phase einen Button drückt.

 

Der Schlüssel zum Erfolg

 

Doch nicht nur die Waffen sind im Spiel wichtig, sondern auch diverse Zusätze, welche man finden kann. So gibt zum Beispiel eine Rüstung, die man im Laufe des Spiels verbessern kann oder aber auch sogenannte Argent-Zellen, mit denen man entweder seine Gesundheit, die Rüstung oder die Munitionskapazität aufbessert. Selbst die Waffen können gepimpt werden, dazu braucht man aber immer Waffenpunkte, welche man sich im Spiel verdienen muss. Dafür kann man dann aber schneller laden, schneller schießen oder aber auch einen Power-Schuss verursachen. Der Anzug selbst schützt uns vor gegnerischen Treffern, verbessert unseren Umwelt-Widerstand, erhöht unsere Kapazität und die Nachladezeit der Ausrüstung und dient als Navigationssystem. Auch hier braucht man spezielle Punkte, welche man im Spiel verdienen muss. Im Klartext heißt das also, dass man nicht nur die gegnerischen Horden wegmetzeln sollte, sondern auch sein Auge offen halten muss. Um besser in der Welt von Doom klarzukommen gibt es eine Karte, welche die verschiedenen Ziele, Rüstungsteile und Sammlerstücke anzeigt. Wer Glück hat oder einen auf Entdecker macht, der kann auch eine Automap finden, auf der schon alles eingezeichnet ist. Glaubt aber nicht dass es dann einfach wird, denn bei Doom ist „Suchen und Finden“ ein ganz großes Thema. Wer übrigens pro Level verschiedene Herausforderungen schafft, bekommt ebenso einen Bonus. Diese können zum Beispiel aus „Finde 2 Sammlerstücke“ bestehen oder aber eine gewisse Tötungsart der Dämonen. Ihr merkt schon, id Software hat zwar einen schnellen Shooter entwickelt, er bietet aber auch sehr viele Inhalte und Geheimnisse. Übrigens solltet Ihr versuchen, die Runenprüfungen zu bestehen, denn diese geben Euch besondere Boni. Die allererste findet Ihr schon nach ca. zwei Stunden Spielzeit und Ihr könnt gar nicht daran vorbeilaufen. Mit der Schrotflinte müsst ihr innerhalb von 10 Sekunden 15 Gegner töten, pro gefallenen Gegner gibt es eine Bonuszeit von zwei Sekunden. Also ran an die Shotgun und Booooom!

 

Der Mehrspielermodus oder WHAT THE FUCK!!!

 

Der Multiplayermodus ist in der Endfassung um einiges besser, als er in der Beta zu finden war. Da die Kampagne selbst relativ schnell durchgespielt ist, kann sich der Spieler dafür hier umso länger aufhalten. Sechs unterschiedliche Spielmodi auf neun Karten sind zwar nicht die megagroße Auswahl, dennoch reichen sie für viele Stunden aus. Auf jeder Map spielen 12 Spieler, welche immer in zwei Parteien aufgeteilt werden. So gibt es neben dem klassischen Team-Deathmatch eine verschärfte Variante namens Clan Arena (Kriegspfad), in der man nicht spawnt sondern nur ein Leben hat. In Soul Harvest (Seelenernte) muss man den Gegner nicht nur töten, sondern auch dessen Seele aufsammeln, um Punkte zu ergattern. Es ist zwar eigentlich dasselbe wie Team-Deathmatch, jedoch eine kleine aber feine Abwandlung. Dann gibt es noch Domination (Vorherrschaft) in der ein Punkt auf der Map eingenommen und gehalten werden muss. Warpath (Kriegspfad) ist ähnlich wie Domination, nur dass der Punkt wandert und nicht an derselben Stelle bleibt. Der krönende Abschluss ist dann noch der letzte Modus namens Freeze-Tag bei dem ihr die Gegner nicht tötet, sondern „nur“ einfriert. Ein Team muss das ganze gegnerische Team einfrieren, doch ACHTUNG, eingefrorene Gegner können auch wieder von Verbündeten aufgetaut werden.

 

Alle Modi spielen sich sehr schnell und innerhalb von nur wenigen Minuten ist eine Runde meistens vorbei. Als Belohnung – egal ob Sieger oder Verlierer – gibt es Erfahrungspunkte und diverse Gimmicks wie zum Beispiel neue Rüstung- oder Waffenskins, Perks für die Verbesserung der Waffen oder auch Rüstungen und noch so einiges mehr. Wichtig hierbei sind die sogenannten Hackmodule, welche im Mehrspielermodus aktiviert werden können. Damit bekommt der Spieler eine gewisse Zeit einen Bonus, bis zu vier Module können gleichzeitig aktiv sein. Zum Beispiel spawnt man mit mehr Rüstung, die Gesundheit der Gegner wird angezeigt oder aber es gibt pro Tötung mehr Erfahrungspunkte. Zugleich gibt es neben den drei Klassen (Sturm, Scharfschütze und Hinterhalt) auch noch Slots mit eigenen Waffensets. So kann man seine Lieblingswaffen kombinieren und diese dann am Anfang jedes Turniers auswählen. Übrigens ist es dank den zahlreichen Optimierungen kein Problem, eine lila Waffe mit Punkten und/oder gelbe Schultern zu haben, mit einem blauen Streifen drauf.

 

Alle für einen, einer für alle – Der Mapeditor

 

Wem die normalen Maps zu langweilig sind, der kann mit dem Mapeditor seiner Kreativität freien Lauf lassen. Nicht nur dass man den Typ (Deathmatch, Domination, etc.) auswählen kann, nein man kann Startpunkte, Spawnpunkte, Treppen, Objekte und so weiter einfügen und löschen, wie man sich eben einen Editor vorstellt. Leider muss man sich dafür auch Zeit nehmen, denn einfach mal eine tolle Map in nur wenigen Minuten erstellen ist leider nicht möglich. Herumprobieren geht natürlich auch, für Anfänger hat id Software aber ein paar interaktive Lernvideos zur Verfügung gestellt. Wer keine Zeit dafür hat oder eine Abwechslung sucht, der kann sich aber viele Karten von anderen Usern herunterladen beziehungsweise spielen.

 

Bildergalerie von Doom (4 Bilder)

Optik ist nicht alles

 

Die Grafik in der Beta war eher bescheiden, dafür gibt es bei der finalen Version einige Ahhhs und Ohhhs. Der Mars selbst und die Raumstation sehen sehr gut aus, zahlreiche Effekte versüßen das Spielerlebnis. Angst oder eine Horrorstimmung kommt nicht auf, dafür gibt es Action bis der Arzt kommt. Auch wenn die Kampagne aus Schlauchleveln besteht und man keine großartigen Dinge finden kann, so gibt es sehr viele Geheimnisse und auch schöne optische Dinge zu sehen. Besonders toll sind hierbei die genialen aber sehr schwer erreichbaren Areale, die mit alter Doom-Pixelgrafik glänzen. Wer also gerade mal Ruhe vor den Dämonen hat, sollte auf Entdeckertour gehen und sich besonders über die Außenareale freuen.

 

Soundtechnisch macht das ganze Spiel ebenso richtig Spaß. Die Musik ist sehr stimmig, wechselt von ruhig zu actionreich und mittendrin, wenn ein Kampf kommt, darf der Fan seine Ohren für schnelle und sehr passende Metalmusik spitzen. Die deutschen Stimmen sind gut gelungen, allerdings klingen mir die Roboterstimmen ein wenig zu blechern – das ist aber Geschmackssache. Ansonsten gibt es nichts zu meckern, die Grafik und der Sound passen sehr gut zum abgelieferten Spiel. 



Cover & Bilder © Bethesda Softworks LLC, a ZeniMax Media company. Marken sind das Eigentum ihrer jeweiligen Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Die Beta habe ich ungefähr eine Stunde gespielt und hatte danach ehrlich gesagt gar keine Lust auf das fertige Spiel. Doch weil ich dort nur Multiplayer-Schlachten machen konnte, und ich unbedingt wissen wollte, wie die Kampagne wird, musste ich dennoch zuschlagen. Ich habe es auf keinen Fall bereut, denn die Kampagne macht richtig Laune, bietet eine gute Grafik und verdammt viel Action. Das Spiel ist sau schnell und dadurch macht es umso mehr Spaß, den Dämonen in den Arsch zu treten. Wer endlich mal wieder ein Doom spielen möchte, welches nette Mehrspielerpartien bietet und sogar einen Editor zum Erstellen eigener Maps, der muss zugreifen. Vergleicht das Spiel bitte aber niemals mit aktuellen Shootern wie Battlefield oder CoD, denn Doom ist was anderes und das ist auch gut so. Von mir gibt es einen Daumen nach oben und den Couch-Award, das Spiel hat es definitiv verdient!


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Unglaublich schnelles Gameplay
  • Schicke Waffen und Pimp-Möglichkeiten
  • Gute und flüssige Grafik
  • Jede Menge Sammelgegenstände…
  • Leveldesign groß und konfus
  • Abwechslungsreiche Innen- und Außenareale
  • Meist gute künstliche Intelligenz
  • Cineastische Nahkampfkills
  • Sehr gute und passende Rock-Einlagen
  • Sehr guter Soundtrack
  • Gute deutsche Synchronisation
  • Zu wenig verschiedene Monster
  • Story eher schlecht als recht
  • Erreicht nicht die Atmosphäre der alten Doom-Spiele
  • … die teils fast unmöglich zu erreichen sind
  • Lange Ladezeiten
  • Map Editor nicht so einfach wie versprochen





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