Earthquake - Die Welt am Abgrund
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BEWERTUNG |
04.12.2018 von MarSKatastrophale Katastrophen ziehen oft katastrophale Konsequenzen nach sich. Doch genug der Katastrophen, oder ist das Katastrophendrama Earthquake - Die Welt am Abgrund selbst eine Katastrophe...?
Inhalt
Acht Jahre ist es her, dass Robert seine ganze Familie bei einem Autounfall verloren hat. Nur er selbst, damals noch ein kleines Kind, hat den tragischen Tag überlebt, und der Unfallverursacher Konstantin verbüßte bis zum heutigen Tag eine Haftstrafe. Während Robert darauf wartet, dass Konstantin nach seiner Entlassung zurück in seinen Heimatort kehrt, um sich an ihm für den Tod seiner Familie zu rächen, erschüttert plötzlich ein verheerendes Erdbeben die Region. Robert vergisst seine Rachepläne und kümmert sich als Ersthelfer um die Verschütteten, doch schon kurz darauf trifft er unwissentlich auf Konstantin, der sich ebenfalls um die Rettung der Verunglückten bemüht. Allerdings ist Robert damals noch zu jung gewesen, um sich an Konstantin zu erinnern, und so arbeiten die Beiden bald Hand in Hand...
Earthquake - Die Welt am Abgrund erzählt die Geschichte eines tragischen Erdbebens im Jahr 1988 im Kaukasus und basiert damit auf wahren Begebenheiten. Dabei konzentriert sich der Film allerdings weniger auf das Unglück selbst, das sehr schnell abgehandelt wird und mit CGI-Effekten auf TV-Niveau aufwartet, sondern auf die Ereignisse die dieses zur Folge hatte. Dementsprechend handelt es sich hier auch nicht um einen Katastrophenfilm der großen Zerstörungsszenen, sondern eher um ein Drama um die Schicksale der betroffenen Menschen. Grundsätzlich eine interessante Idee, problematisch wird es allerdings, wenn sowohl bei den Charakteren als auch bei den zahlreichen verbauten Handlungssträngen das Wort "Klischee" aus jeglicher Pore tropft. Anstatt den Figuren eine ordentliche Charakterisierung zu verschaffen verlässt sich Earthquake - Die Welt am Abgrund auf Altbekanntes, so dass man bei jeglicher Situation sofort das Gefühl bekommt, das alles schon einmal gesehen zu haben - nur glaubwürdiger und mit mehr Substanz. Dass dadurch jegliche Spannung und Dramatik verloren geht, ist eigentlich nur die logische Konsequenz. Die Handlung ist überfüllt mit Personen, die zunächst mit ihren Mitmenschen nicht klarkommen, sich durch die Ereignisse aber in ihrer Persönlichkeit ändern, diversen Rettungen, die gerade noch rechtzeitig erfolgen, und zusätzlich auch noch einem völlig sinnlosen Nebenstrang mit Plünderern, von denen einige plötzlich doch ein Gewissen bekommen. Aus diesem unausgegorenen Potpourri tragischer und dramatischer Momente ergeben sich auch zahlreiche Logikprobleme, nicht nur in Bezug auf die Handlung, sondern auch das Szenario. Da gibt es beispielweise ein sauber abgelegtes Straßenschild aus Beton inmitten zerstörter Ruinen, in Sekundenschnelle aufgebaute Hilfszelte oder diverse zufällige Aufeinandertreffen von stets durch eine Vorgeschichte miteinander verbundenen Figuren. So tragisch das eigentliche Erdbeben und seine Folgen auch waren, der Film belässt es dabei, den Zuschauer mit Klischees zu berieseln und sich darauf zu verlassen, das ständig wiederholte Problemsituationen und Figuren ohne jegliches Identifikationspotential genug Emotionalität aufbauen können, was im Prinzip von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist.
Details der Blu-ray
Abgesehen von hin und wieder auftauchendem Banding sind Schärfe und Detailreichtum der Blu-ray wirklich hervorragend. Auch das Kontrastverhältnis sowie der Schwarzwert können überzeugen. Auffällig ist der übliche Balken am oberen und unteren Bildrand, der hier keine sattes Schwarz aufweist, sondern eher in trübem Grau daherkommt. Dies wirkt vor allem bei dunklen Filmszenen etwas sonderbar. Die Tonspur weist eine angenehme Dynamik auf und nutzt wo benötigt auch die umliegenden Boxenbereiche zur räumlichen Erweiterung des Geschehens. Die Sprachausgabe ist klar und stets gut verständlich. Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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