Eiffel in Love
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BEWERTUNG |
03.05.2022 von MarSEntstanden im Zuge der 10. Weltausstellung im Jahr 1889 ist der Eiffelturm inzwischen nicht nur fester Bestandteil des Pariser Stadtbilds, sondern ein weltweit bekanntes Wahrzeichen. Das Drama Eiffel in Love erzählt nun die Geschichte seiner Entstehung, vor dem Hintergrund einer fiktiven Liebesgeschichte...
Inhalt
Paris, 1886. Gerade erst wurde Gustave Eiffel (Romain Duris) für seine Ingenieurskunst bei der Erbauung der Freiheitsstatue zum Ehrenbürger der USA ernannt, da strebt der ehrgeizige Konstrukteur auch schon nach einem neuen Projekt. Das Treffen mit seiner früheren Liebe Adrienne (Emma Mackey), inzwischen verheiratet mit dem angesehenen Antoine Restac (Pierre Delandonchamps), inspiriert ihn schließlich dazu, im Zuge eines Ideenwettbewerbs für die Pariser Weltausstellung einen gigantischen Turm als spektakuläres Monument mitten in der Stadt zu entwerfen. Tatsächlich fällt die Wahl auf Eiffel, und so stürzt er sich mit vollem Einsatz in die Umsetzung seines gigantischen Vorhabens. Doch während das Projekt zunächst auf wenig Gegenliebe in der Bevölkerung stößt, droht Eiffels neu entflammte Liebe zu Adrienne das gesamte Unternehmen zu gefährden...
Ein reales historisches Ereignis oder die Geschichte einer realen Persönlichkeit mit fiktiven Elementen anzureichern, um daraus einen Film zu gestalten, hat sich in der Vergangenheit bereits bewährt. Eiffel in Love allerdings beweist, dass diese Mixtur nicht immer dafür sorgt, den wahren Begebenheiten als Bereicherung zu dienen. Stattdessen nimmt der fiktive Teil hier dem realen Hintergrund den benötigten Platz zur Entfaltung, unterbricht immer wieder die wirklich interessanten Momente des Films, und wirkt zudem mangels stimmiger beziehungsweise emotionaler Ausarbeitung nicht einmal sonderlich romantisch oder glaubwürdig. Eine klassische Dreiecks-Beziehung - tragische Liebe und die Diskrepanz zwischen Herz und Verstand inklusive - mag zwar für den ein oder anderen Romantiker oder Schnulzen-Fan geeignet sein, nimmt der bemerkenswerten Entstehungsgeschichte des Pariser Wahrzeichens aber einiges seiner Atmosphäre. Zudem bleiben zahlreiche Aspekte des Baus entweder gänzlich außen vor, werden zeitlich einfach übersprungen, oder werden nur oberflächlich abgehandelt, während der fiktive Einfluss einer unter einem ungünstigen Stern stehenden Liebe einen viel zu ausgeprägten Stellenwert einnimmt. Immer wieder verlässt die Inszenierung das aktuelle Zeitgeschehen, um in Rückblenden von einer intensiven Romanze zu erzählen, deren emotionaler Antrieb allerdings nie wirklich klar wird, und die bereits von Beginn an selbstzerstörerische Tendenzen offenbart. Eine Verbindung zum Zuschauer wird dadurch nicht erzeugt, ebenso wenig wie nachvollziehbare Romantik. Keine Vorwürfe kann man hier jedoch der Gestaltung machen, denn das gezeigte Paris am Ende des 19. Jahrhunderts wirkt bis ins kleineste Details authentisch, und wurde ebenso ansprechend wie beeindruckend in Szene gesetzt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray präsentiert sich sehr scharf und detailreich. Das Bild ist durchwegs klar und bietet ein kräftiges Kontrastverhältnis, die Farbgestaltung ist - wie bei historischen Filmen üblich - in eher erdigen, braunen Tönen gehalten. Die Tonspur ist ansprechend abgestimmt und erzeugt durch eine differenzierte Verteilung im Raum ein schönes Raumgefühl. Auch wenn der Fokus auf einer sauberen Dialogwiedergabe liegt, bietet der in DTS-HD 7.1 abgemischte Ton eine gelungene Dynamik sowie eine stimmige Einbindung der Surroundkanäle. Cover & Bilder © 2021 Constantin Film Verleih GmbH Das Fazit von: MarS
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