Hemlock Grove - Staffel 2
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BEWERTUNG |
24.01.2016 von MarSNachdem uns bereits die erste der auf drei Staffeln ausgelegten und von Eli Roth produzierten Netflix-Serie Hemlock Grove überraschen konnte waren wir bereits im Vorfeld gespannt, ob auch die zweite das vorgelegte Niveau halten kann. Das Ergebnis erfahrt Ihr in der folgenden Kritik...
Wer sich zur Erinnerung noch einmal die Kritik zur ersten Staffel durchlesen möchte findet diese hier: Hemlock Grove - Staffel 1
Nach den sich überschlagenden Ereignissen im Finale der ersten Staffel gehen der Werwolf Peter und der Upir Roman zunächst getrennte Wege. Während Peter versucht, den Tod seiner Freundin Letha zu verkraften, versteckt Roman ihr Kind in seinem Haus vor der Außenwelt - und vor seiner Mutter Olivia, die mit Hilfe des zwielichtigen Dr. Johann Pryce ebenfalls überlebt hat. Romans entstellte Schwester Shelley ist noch immer verschwunden und wurde inzwischen für tot erklärt. Doch schon bald müssen die beiden ehemaligen Freunde wieder zusammen arbeiten, denn sie werden von den gleichen Visionen geplagt, in denen maskierte Männer kleine Kinder umbringen. Die Visionen stellen sich als reale Verbrechen heraus, und so versuchen sie verzweifelt die geträumten Ereignisse zu verhindern. Hilfe bekommen sie dabei neben Peters Cousine Destiny auch von der Rumtreiberin Miranda, die nach einem Unfall bei Roman Unterschlupf gefunden hat und sich auch als Leihmutter für Lethas Baby nützlich macht, obwohl ihr die Geschehnisse um sie herum nicht ganz geheuer sind. Ganz nebenbei bekommt Olivia auch noch Probleme, und zwar sowohl gesundheitlich als auch vom neuen Sheriff in Hemlock Grove, dem Bruder der von ihr ermordeten Dr. Clementine Chasseur. Aber auch ihr Geliebter Dr. Norman Godfrey beginnt langsam an seiner Liebe zu zweifeln. In der Zwischenzeit geht Dr. Johann Pryce weiterhin seinen geheimen Experimenten im Weißen Turm nach...
Welches Ziel verfolgen die maskierten Männer? Kann Olivia ihr Schicksal noch ein weiteres Mal in die eigenen Hände nehmen? Was ist das Geheimnis von Dr. Johann Pryce?
Wie die Zusammenfassung des Staffelinhalts bereits vermuten lässt wurde die Geschichte in der zweiten Staffel deutlich um zahlreiche Nebenhandlungen und Ereignisse erweitert, was aber leider in diesem Fall etwas überladen wirkt, noch dazu wo die Storyline insgesamt drei Folgen weniger zur Verfügung hat um sich zu entfalten. So ist das Geschehen zwar weiterhin düster, spannend und unterhaltsam, präsentiert sich aber stellenweise etwas undurchsichtig. Dies wiederum versucht die Staffel mit erhöhtem Gore und Ekelfaktor gut zu machen, was in weiten Teilen auch sehr gut funktioniert. Die zugehörigen Effekte fügen sich erneut schön ins Geschehen ein und sind diesmal so blutig, dass die Freigabe ab 16 Jahren hart an der Grenze erscheint. Trotz der Vielschichtigkeit und stellenweise verwirrenden Inszenierung schafft es auch die zweite Staffel von Hemlock Grove den Zuschauer zu packen, denn wie gewohnt werden unzählige Fragen aufgeworfen, die erst nach und nach, teilweise sogar erst im Finale aufgeklärt werden, nur um Neue aufzuwerfen und die Lust auf die dritte und vermutlich letzte Staffel zu schüren. Gleichzeitig ist Atmosphäre wie gewohnt sehr stimmig, wodurch der Zuschauer problemlos über einige Logiklöcher und zwischenmenschliche Wiederholungen hinwegsehen kann.
Die neuen Charaktere verpassen es leider auf Grund der unzähligen Subplots genügend Tiefe zu erreichen, wodurch diese ein wenig oberflächlich bleiben. Ganz anders sieht es da mit den bereits bekannten Figuren aus, denn diese vermitteln ein intensives Wechselbad der Gefühle und werden durch ihre Handlungen noch vielschichtiger als bisher. Leider wurde die Darstellerin von Shelley in der zweiten Staffel gewechselt, was anfangs etwas befremdlich wirkt, mit der Zeit aber zu verschmerzen ist, denn gerad ihr gehören die emotionalsten und bewegendsten Momente in der zweiten Staffel.
Das Bild der Blu-ray ist erneut sehr gut und präsentiert ein detailreiches, scharfes Gesamtbild mit natürlich Farbgebung, immer wieder unterbrochen von diversen Stilmitteln wie Farbfiltereinsatz oder beabsichtigten Unschärfen in Traumsequenzen und Rückblenden. Leider gab es bei der Testsichtung einige Schwankungen bei der Belichtung bzw. der Helligkeit, was stellenweise für ein unschönes "Flackern" sorgte. Der Ton ist noch etwas atmosphärischer als in der ersten Staffel und zeigt neben den stets verständlichen Dialogen auch fein eingestreute Surround-Effekte. Der stimmungsvolle Soundtrack unterstützt hervorragend die jeweilige Szene, überlagert aber hin und wieder durch seine kräftige Abmischung das eigentliche Geschehen.
Abschließend noch der Episodenguide zur zweiten Staffel von Hemlock Grove:
Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH / Steve Wilkie Das Fazit von: MarS
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