So wirklich gut ist der Thriller Inheritance - Ein dunkles Vermächtnis bislang bei den Kritikern nicht weggekommen. Natürlich mussten wir Sofahelden auch einen Blick auf die düsteren Geheimnisse einer Familiendynastie werfen, und versuchen nun, mit unserer Kritik eine Lanze für den Film zu brechen...

Inhalt

Eigentlich ist Lauren Monroe (Lily Collins) eine erfolgreiche Staatsanwältin. Für ihre reiche Familie, vor allem aber ihren patriarchischen Vater Archer (Patrick Warburton), ist sie dennoch das schwarze Schaf und eine herbe Enttäuschung, während ihr Bruder William (Chace Crawford) durch seine Laufbahn als Politiker stets die volle Unterstützung seines Vaters erhält. Als Archer völlig unvermittelt stirbt, macht sich dessen Unmut über Laurens Laufbahn auch im Erbe bemerkbar, denn während alle anderen reich belohnt werden, wird sie mit einer vergleichsweise kleinen Summe abgespeist. Doch Archer hat Lauren im Geheimen noch ein anderes Erbe hinterlassen, ein Erbe, das die gesamte Familiendynastie zerstören könnte. Lauren ist auf sich allein gestellt und muss sich schließlich entscheiden, was für ein Art Mensch tatsächlich in ihr steckt. Hat sie vielleicht doch mehr mit ihrem Vater gemein, als ihr selbst lieb ist...?

Inheritance - Ein dunkles Vermächtnis präsentiert eine Reise in die dunkelsten Abgründe einer nach außen hin perfekten Familie, die nach dem Tod des Familienoberhaupts von der Vergangenheit und den darin begangenen Taten eingeholt wird. Zentrale Figur ist dabei gerade die Tochter, die als Außenseiterin den wohl größten Abstand zur eigenen Familie hat, und trotzdem durch das Vermächtnis ihres Vaters die gesamte Last einer Dynastie auf den Schultern zu tragen hat. Was es mit diesem Vermächtnis tatsächlich auf sich hat und wohin das Ganze letztendlich führt, das erfährt nicht nur sie selbst, sondern auch der Zuschauer, erst nach und nach im Verlauf der Geschichte. Genau dieses langsame Voranschreiten in Verbindung mit den stetig auftauchenden neuen Verstrickungen beziehungsweise Offenbarungen ist es auch, was Inheritance - Ein dunkles Vermächtnis ein ordentliches Maß an Spannung verpasst und die ansonsten sehr gemächliche Inszenierung durchgehend fesselnd macht. Erzählt wird die Geschichte dabei im Wechsel zwischen vermeintlicher heiler Außenwelt und einem isolierten, dreckigen Bunker, was bereits durch die dadurch stetig wandelnde Optik einen schönen Kontrast darstellt. Letzterer steigert sich zudem durch den charakterlichen Wandel, den Lily Collins in ihrer Rolle als Lauren Monroe gleich mehrfach durchläuft. Gegenüber der Familie versucht sie zunächst den Schein zu wahren und spielt weiterhin die stets rational und logisch agierende Staatsanwältin, während sie innerlich immer mehr zerbricht und dabei eine Kälte und Härte in sich selbst entdeckt, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Wahres Highlight sind aber die kammerspielartigen Aufeinandertreffen von Lily Collins und Simon Pegg, denn diese strahlen dank hervorragender Harmonie zwischen den Schauspielern und dem daraus resultierenden packenden Zusammenspiel eine ganz eigene Faszination aus. Gerade Simon Pegg weiß hier in einer für ihn gänzlich ungewöhnlichen Rolle absolut zu überraschen und lässt einen schnell vergessen, dass er eigentlich in Komödien heimisch ist. Natürlich mögen einige der Wendungen arg konstruiert erscheinen und ob das ganze Geschehen wirklich logisch ist, sei auch dahingestellt. Tatsache ist aber, dass die Handlung durchaus in sich stimmig erzählt wird und sowohl durch das gelungene Kammerspiel, als auch die schleichende Auflösung samt finalem Twist sehr gut zu unterhalten weiß. 

Bildergalerie von Inheritance - Ein dunkles Vermächtnis (7 Bilder)

Details der Blu-ray

Das Bild der Blu-ray ist angenehm scharf mit stimmiger, natürlicher Farbgebung und einem ausgewogenen Kontrastverhältnis. Leichtes Korn ist gerade in dunkleren Bildbereichen vorhanden, wirkt sich jedoch niemals störend aus. Die Tonspur ist überwiegend im vorderen Boxenbereich angesiedelt und bietet dort eine klare, saubere Abmischung. Gelegentlich öffnet sich der Ton durch gezielten Effekteinsatz ein wenig weiter in den Raum, ansonsten konzentriert sich das Geschehen auf die klare Wiedergabe der Dialoge innerhalb der ohnehin eher ruhigen Erzählung.

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