Justine - Liebestoll
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BEWERTUNG |
04.08.2020 von Michael RotheAb und zu mal in etwas erotisch angehauchtes reinzusehen, kann doch was Schönes sein. Deshalb dachte ich, wären die Justine-Filme eine gute Chance, auch davon mal wieder eine Prise abzubekommen...
Inhalt
Justine (Daneen Boone) ist Studentin und eines Ihrer Fächer wird von Professor Robson (Timothy Di Pri), den irgendwie jede Studentin anschmachtet, unterrichtet. Prof. Robson soll in diesem Teil der Reihe den Schatz Iwan des Schrecklichen aus Moskau ins Museum holen. So halb zufällig darf ihn natürlich Justine begleiten. Da auch andere hinter dem Gold her sind, wird Justine entführt und Prof. Robson erpresst, das Gold gegen Justine einzutauschen.
Was sich ganz passabel liest, entpuppt sich leider als ziemliche Gurke. Natürlich kann man von einem einfach gestrickten Softporno, der unterhalten und eventuell noch die eigene Lust anregen soll, nicht viel mehr als genau das erwarten. Leider geht auch das aus meiner Sicht in die Hose, aber am falschen Ende der Unterbuchse. Es ist sicher zum Teil schon den 90ern geschuldet, dass hier ein wirklich einfachst gestricktes, durchweg naives Filmchen herauskam, um es sehr diplomatisch zu formulieren. Dennoch entschuldigt das nicht alles, was hier fabriziert wurde. Dies war mein erster Justine-Film und leider auch nicht mein letzter, da ich noch zwei weitere vor mir hatte.
Grob umrissen sind die Filme ein ganz, ganz billiger Indiana-Jones-Verschnitt mit der Prämisse "Was wäre, wenn Indy seine Studentinnen mit auf Reisen genommen hätte...". Als Aufhänger für diverse "delikate" Situationen ist das natürlich mehr als tauglich, weil auch alles möglich ist. Hier drängt sich schließlich jede erdenkliche Kulisse oder Situation auf Reisen in fernen Ländern oder Transportmitteln für naiv-lustige Pimperszenen auf. Vor generell ganz nett gemachten, aber billig wirkenden und null Atmosphäre ausstrahlenden Pappmaché-Kulissen schliddert der Zuschauer dann von einer in die nächste "Hoppel"-Szene. Die Dialoge und Situationen dazwischen sind wirklich nur ein Gerüst, um die nächste Nacktszene herbeizuführen und ja, das hat man in Softpornos schon mal besser sehen können. Wenn sich die schätzungsweise 17-19-jährig angedachte Protagonistin dann noch jedes Mal beim Gedanken an Prof. Robson debil pseudoerotisch auf der Unterlippe rum kaut, beim Umschalten eines TV-Senders auf einen Pornokanal schockiert fragt, was die da gerade machen oder ihr gefühlt halbstündlich unter der Dusche zugesehen wird, muss ich leider sagen, dass da jemand ordentlich was verkackt hat.
Zugutehalten kann man dem Film leider nur drei Punkte:
Der Rest ist leider recht unterirdisch, aber klar, ich guck einen Softporno im Normalfall nicht wegen ausgefeilter Handlung, geschliffener Dialoge oder inhaltlichen Überraschungsmomenten. Dennoch war mir nicht klar, dass es derart strunzdumm inszenierte Filmchen gibt, die gern so tun, als würden sie mehr können.
Details der DVD
Hier hat man schätzungsweise wenig Bemühungen unternommen, etwas optisch Gutes zu veröffentlichen. Der Ton ist soweit gut verständlich und das liegt auch nicht am eher schwachen Inhalt. Das Bild aller Filme ist noch in 4:3, womit ich pauschal kein Problem habe. Originalformat beizubehalten, befürworte ich sogar absolut. Eine Aufarbeitung scheint nicht wirklich erfolgt zu sein, denn Schärfe und Farbwiedergabe lassen ordentlich zu wünschen übrig. Liebestoll wird sogar nur als Teilbild wiedergegeben, ich habe rundum schicke schwarze Balken auf allen meinen Geräten. Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH Das Fazit von: Michael Rothe
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