Light of my Life
|
BEWERTUNG |
21.01.2020 von MarS
Erst im Jahr 2017 wurde Schauspieler Casey Affleck, der jüngere Bruder von Ben Affleck, für seine Leistung im Drama Manchester by the Sea unter anderem mit dem Golden Globe sowie dem Oscar ausgezeichnet. Mit Light of my Life nahm er nun zum zweiten Mal selbst auf dem Regiestuhl Platz...
Inhalt
10 Jahre sind seit einer tödlichen Epidemie vergangen, welche nahezu die gesamte weibliche Bevölkerung ausgerottet hat. Das Leben geht zwar weiter, doch das Schicksal der Menschheit scheint dadurch besiegelt zu sein. Um seine Tochter Rag (Anna Pniowsky), die immun gegen die Infektion ist, vor Übergriffen zu schützen, verkleidet ihr Vater (Casey Affleck) sie als Junge und lebt mit ihr abseits der Zivilisation. Doch auch im Schutz des Waldes lebt der Vater in ständiger Angst vor der Konfrontation mit anderen Menschen und den daraus folgenden Konsequenzen, und so sind sie auf der stetigen Suche nach einer sicheren Zuflucht...
Mit seinem ein wenig an Endzeit erinnernden Survivaldrama Light of my Life beweist Casey Affleck sein Talent zum Multitasking. Schrieb er bereits für sein Regiedebüt I´m still here im Jahr 2010 gemeinsam mit seinem Schwager Joaquin Phoenix am Drehbuch, so ist er dieses Mal auch für die Produktion zuständig und, als wäre das noch nicht genug, übernahm kurzerhand auch selbst eine der beiden Hauptrollen. Frei nach dem Motto "wenn Du willst, dass etwas richtiggemacht wird, dann mach es selbst" funktioniert diese Flut an Aufgaben hier wirklich hervorragend, denn was dabei herausgekommen ist, das ist ein wirklich beeindruckend intensiver, atmosphärischer Film über eine angespannte Vater-Tochter-Beziehung in einer Welt, in der alles auf den Kopf gestellt wurde. So behandelt Light of my Life ebenso die Sorgen und Ängste eines Vaters, der seine Tochter durchwegs in Gefahr sieht und sein ganzes Leben danach ausgerichtet hat, sie in Sicherheit zu wissen, wie der Film auch die Gefühlswelt der Tochter offenbart, die auf kindlich-neugierige Art und Weise mit der seltsamen Situation zurechtzukommen versucht und es dabei ihrem Vater stets recht machen will, auch wenn sie eigentlich anderer Meinung ist. Die dadurch entstehende Dynamik ist es schließlich auch, die Light of my Life zu tragen weiß, denn die angespannte Zweisamkeit samt ihren langen, dafür aber sehr starken Dialogen stehen hier klar im Mittelpunkt, wogegen Problemsituationen bis ins wie zu erwarten eskalierende Finale mit aller Kraft aus dem Weg gegangen wird. Ein Film dieses Erzählstils muss natürlich auf seine Darsteller vertrauen können, und da zeigt sich die Besetzung mit Anna Pniowsky als wahrer Glücksgriff. Während Casey Affleck mühelos seinem Ruf gerecht wird, angeschlagene, gezeichnete und ruhige Charaktere charismatisch verkörpern zu können, ist es Pniowsky, die das ganze Konstrukt zusammenhält. Ihre natürliche, authentische und stets fesselnde Darbietung ist Dreh- und Angelpunkt des Films, und sorgt letztendlich im ansonsten eigentlich komplett ruhigen Werk für die emotionalen und inhaltlichen Höhepunkte.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray wurde bewusst ein wenig körnig und die Farben trist gehalten, um die Stimmung im Film zu visualisieren. Das Kontrastverhältnis ist insgesamt gut ausbalanciert, jedoch neigt der Schwarzwert dazu, etwas zu monoton beziehungsweise gräulich zu wirken. Die Schärfe ist insgesamt gut und in Closeups zeigen sich auch zwischendurch feinere Details, im Übrigen ist das Bild jedoch ein klein wenig zu weich ausgefallen. Die Tonspur ist dynamisch und sauber abgemischt. Dank sehr guter Kanaltrennung und gezielter Effekteinbindung entsteht eine tolle Räumlichkeit, während die Dialoge stets klar verständlich und gut ortbar sind. Der stimmige Score fügt sich harmonisch in den Film ein, ohne das Geschehen zu überlagern. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]