Melancholia
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BEWERTUNG |
21.06.2012 von Xthonios
Der Komet Melancholia rast auf die Erde zu. Soll dies das Schicksal der Menschen sein, ausgelöscht durch einen äußeren Einfluss ohne die Möglichkeit der Rettung? Diese Hilflosigkeit und den sicheren Tod vor Augen lässt Justine in eine tiefe Welt der Ängste fallen ...
Ein Komet soll das Ende unserer Welt bedeuten? Ist es unser Schicksal, so aus dem Universum getilgt zu werden? Keine Erinnerungen werden zurückbleiben, kein Erbe, dass wir weitergeben können an zukünftige Generationen. Die Welt und unser Leben werden enden, ohne eine einzige Möglichkeit der Hoffnung. Die Welt wird grau und unser Sein wird in der Ewigkeit vergessen werden, wie ein unbedeutendes Ereignis irgendwo in den Ozeanen unseres Planeten. Aber ist wirklich der Tod unser Ende oder der Verlust aller Lebensfreude, der Freundschaften und Bindungen? Lebt man denn, wenn im Falle der Einsamkeit keine helfende Hand vorhanden ist, oder man selbst nicht gebraucht wird?
Der Film selbst ist in zwei Akte aufgeteilt. Im ersten Akt, welcher den Titel „Justine“ trägt, geht es um die Hochzeit von Justine (Kirsten Dunst) und Michael (Alexander Skarsgård). Doch wie es scheint, steht die Hochzeit unter keinem guten Stern. Sie verspäten sich aufgrund einer Panne und die geschiedenen Brauteltern beschimpfen sich lauthals vor den gesamten Gästen. Als dann auch noch ihr eingeladener Arbeitgeber etwas Druck auf sie ausübt, wächst ihr der gesamte Abend über den Kopf und sie verliert die Nerven. Der zweite Akt spielt auf dem Landsitz ihrer Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg). Claire versucht ihrer Schwester Justine zu helfen, den Nervenzusammenbruch zu überwinden. Doch der auf die Erde zukommende Komet Melancholia nimmt Claire jedoch immer mehr die Ruhe. Fast wie eine Seelenverbindung beginnt Justine wieder aufzuwachen. Claire verfolgt zahlreiche Weltuntergangsszenarien im Internet und kann selbst von ihrem Mann John nicht mehr beruhigt werden, während Justine des Nachts das Haus verlässt und den Anblick des Kometen genießt ... Die schauspielerischen Leistungen der beiden Schwestern Justine und Claire sind wirklich zu loben. Kirsten Dunst schafft es auf eine intensive Art und Weise ihre Depressionen und völlig kaputte Gefühlswelt nicht durch Worte, vielmehr durch die Mimik zu spielen. Auch die Musik trägt zu der schwer verdaulichen Kost bei, die dieser Film uns präsentiert. So hören wir statt Hans Zimmer oder anderen Hollywoodgrößen klassische Musik von Wagner, die emotional perfekt in diesen Film hineinpasst und das Gesamtwerk zu einem echten Boliden werden lässt. Während zu Beginn des Films die Stilmittel der typischen Amateuraufzeichnungen verwendet werden, wie beispielsweise verwackelte Bilder, falsche Scharfstellungen etc. wird auch dies im Verlaufe des Films abnehmen und das Bild wird ruhiger und bildtechnisch gewaltiger. Malerische Landschaften, beeindruckende Farben prägen den zweiten Teil des Films und schaffen es auch hier, die Stimmung des Werkes zu vervollständigen. Auch die Tonqualität ist für eine DVD wirklich hervorragend. Die Dialoge sind deutlich und nicht zu leise, die Musik übertönt zu keinem Zeitpunkt die beeindruckenden Bildmomente. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: Xthonios
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