Mord in Yellowstone City
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BEWERTUNG |
22.10.2022 von MarSEinst das wohl beliebteste Genre überhaupt, ist der Western inzwischen beinahe vollständig von der Bildfläche verschwunden. Mit Mord in Yellowstone City versucht Regisseur Richard Gray, die alte Leidenschaft auf ein Neues zu entfachen...
Inhalt
Vom einstigen Goldrausch ist in Yellowstone City nicht mehr viel übrig. Die Bewohner haben sich längst damit abgefunden, dass der große Reichtum nur ein Traum bleiben wird. Nur Robert Dunnigan (Zach McGowan) hat die Hoffnung nie aufgegeben, und endlich scheinen sich seine jahrelangen Bemühungen auszuzahlen. Die Freude über seinen Fund währt jedoch nicht lange, denn bereits kurze Zeit, nachdem er den anderen Bewohnern von der neu entdeckten Goldader erzählen konnte, wird Dunnigan ermordet aufgefunden. Sheriff James Ambrose (Gabriel Byrne) ist sich sicher, dass der ehemalige Sklave Cicero (Isaiah Mustafa) hinter dem Mord steckt, und lässt diesen sofort verhaften. Reverend Thaddeus Murphy (Thomas Jane) und seine Frau Alice (Anna Camp) haben allerdings Zweifel an der Schuld des Mannes, der eigentlich nur auf der Durchreise ist, und setzen sich für Cicero ein. Doch da ereignet sich ein weiterer Mord...
Mord in Yellowstone City startet den durchaus ambitionierten Versuch, einen klassischen Western mit Krimielementen anzureichern, und damit für einen ganz eigenständigen Spannungsbogen zu sorgen. Leider gelingt dieses Projekt allerdings nur bedingt, was vor allem dem deutlich zu nachlässig behandelten Krimi-Part zuzuschreiben ist. Was zu Beginn noch den Anschein erweckt, tatsächlich eine packende Mördersuche zu entwickeln, die vielleicht sogar zum Mitraten animiert, verpasst es Mord in Yellowstone City zunehmend, dieser Erwartung auch gerecht zu werden. Mit einigen großen Namen besetzt präsentiert die Erzählung zahlreiche interessante und sehr unterschiedliche Figuren, die jedoch mangels charakterlicher Ausarbeitung schon bald ihren Reiz verlieren. Zudem bewahren die Charaktere stets eine gewisse Distanz, und bleiben drehbuchbedingt eher zweckdienlich eingesetzt, weshalb man kaum in der Lage ist, eine Verbindung aufzubauen, oder gar eine Identifikationsfigur zu finden. Diese fehlende Bindung sorgt schließlich auch dafür, dass die Erzählung recht zäh voranschreitet, und sich einige unnötige Längen einschleichen. Unterdessen verkommt die Suche nach dem Täter immer mehr zu einer Randerscheinung, und wird innerhalb des zunehmend auf Western-Klischees zurückgreifenden Geschehens viel zu oberflächlich beziehungsweise insgesamt einfach unzureichend ausgearbeitet. Zudem kommt die Auflösung der Ereignisse deutlich zu früh, was den bis dahin doch recht ordentlichen Spannungsbogen komplett in sich zusammenfallen lässt. Als regelrecht nostalgisch anmutender Western macht Mord in Yellowstone City dagegen einen sehr ordentliche Figur, und verwöhnt den Zuschauer ebenso mit wundervollen Landschaftsaufnahmen, die einen tollen Kontrast zum Misstrauen und dem rauen Umgang innerhalb der Gemeinschaft bilden, wie auch mit ordentlicher Retro-Westernstimmung, sowie dem obligatorischen - jedoch zugegeben reichlich in die Länge gezogenen - Showdown, in dem sich die angestaute Energie der vorangegangenen Konflikte bleihaltig entlädt.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray überzeugt durch eine sehr gute Schärfe, ebenso wie durch den schönen Detailreichtum. Der Look ist sehr sauber und kontraststark gehalten, was beinahe etwas zu klar und ruhig für einen Western wirkt. Die Tonspur bietet eine ansprechende, kraftvolle Abmischung, die auch den Subwoofer immer wieder fordert, agiert aber auf den Surroundkanälen etwas zu zurückhaltend. Gerade der groß angelegte Showdown hätte grundsätzlich genug Potential, um Schüsse im ganzen Raum zu verteilen. Stattdessen bleibt das Geschehen überwiegend auf den vorderen Boxenbereich beschränkt, wird aber immerhin dort sauber verteilt. Die Sprachausgabe bleibt unterdessen durchwegs klar und gut verständlich. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: MarS
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