Replicas
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BEWERTUNG |
11.05.2019 von MarSNach seinem durchschlagenden Erfolg als Hacker "Neo" in der Matrix-Trilogie war es lange Zeit ruhig um den Kanadier Keanu Reeves geworden, bis er sich 2014 in seiner Rolle als John Wick mit einem lauten Knall zurückmeldete. Während seine Paraderolle als knallharter Actionstar bald in die dritte Runde geht, dreht Reeves aber auch fleißig andere Filme, wie beispielsweise den Sci-Fi Thriller Replicas, der nun von Concorde Home Entertainment veröffentlicht wurde...
Inhalt
Der Neurowissenschaftler William Foster (Keanu Reeves) steht kurz davor, erfolgreich das Bewusstsein eines Menschen auf einen künstlichen Körper zu übertragen. Bislang sind jedoch alle Versuche fehlgeschlagen, sehr zum Unmut des Leiters der geheimen Forschungseinrichtung auf Puerto Rico. Als eines Tages Wills Frau und seine drei Kinder bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen, verbündet er sich mit seinem Kollegen Ed (Thomas Middleditch), um in seinem heimischen Keller ein Labor einzurichten. Dort will er zunächst Klone seiner Familie erstellen, um ihnen dank seiner Forschungen anschließend ihr eigenes Bewusstsein wiederzugeben. Tatsächlich scheint dieses Mal alles glatt zu laufen, doch ein fehlender Klon-Tank zwingt Will dazu, seine jüngste Tochter aus dem Gedächtnis der übrigen Klone zu löschen. Nach dem erfolgreichen Experiment versucht Will sein altes Leben wiederaufzunehmen, doch sein Geheimnis bleibt nicht lange sicher...
Replicas nimmt sich nicht nur einem sehr interessanten, aktuellen Thema an, sondern gleich mehreren. Während sich die Handlung zunächst um die "Datenübertragung" zwischen dem menschlichen Gehirn und einem künstlichen Körper dreht, erweitert sich das Geschehen im weiteren Verlauf auf das Klonen von Menschen und die damit einhergehenden ethischen Diskussionen. In diesem Potpourri von Elementen liegt aber auch genau das Problem des Films, denn weder wird auch nur eines dieser Bestandteile stimmig ausgearbeitet, noch kann Replicas auf diese Weise Spannung oder Dramatik entwickeln. Was zu Beginn noch, unter den gegebenen Umständen eines Science-Fiction-Films, durchaus glaubwürdig erscheint, verzettelt sich im Verlauf immer mehr in klaffenden Logiklöchern und absurdem, pseudowissenschaftlichem Geplänkel, das eher unfreiwillig komisch wirkt, als dass man als Zuschauer davon gepackt werden würde. Das Löschen von Erinnerungen und den zugehörigen Verknüpfungen im menschlichen Gehirn wird zum simplen Mausklick, das Schreiben eines komplizierten Algorithmus, nach dem man jahrelang gesucht hatte, geschieht über Nacht, ebenso wie der heimliche und völlig unbemerkte Aufbau eines kompletten Millionen Dollar Labors im eigenen Keller...und das sind nur einige der abstrusen Gegebenheiten, die hier auf einen lauern. Überhaupt wird der Streifen immer unglaubwürdiger, je weiter die Handlung voranschreitet, was unter anderem auch an der Vielzahl von Nebengeschichten liegt, die so überhaupt nicht ineinandergreifen wollen. Sowohl die Darsteller als auch die Erzählung stolpern von einem Problem zum Nächsten, ohne dass dabei darauf geachtet wird, was man dem Betrachter hier eigentlich gerade zumutet. Dazu gesellen sich zahlreiche, wirklich schlecht gemachte CGI-Effekte, die sich vor allem im Finale extrem unharmonisch vom übrigen Design abheben. Alles in allem kann man sagen, dass Replicas einfach viel zu viel erzählen will, und auf diese Weise völlig außer Acht lässt, dass die Thematiken eines Films eigentlich auch zueinander passen beziehungsweise sich stimmig ergänzen sollten.
Details der Blu-ray
Wenn schon der Film inhaltlich nicht überzeugen kann, dann auf jeden Fall die Blu-ray. Das Bild ist knackig scharf und sehr gut kontrastiert, die Farben sind satt und der Schwarzwert liefert ebenfalls sehr gute Werte. Die Tonspur ist kraftvoll und dynamisch abgemischt und zeigt sich dank klarer Kanaltrennung sowie sauber ortbarem Effekteinsatz sehr räumlich. Im technischen Bereich kann das HD-Medium auf ganzer Linie überzeugen. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH / Replicas Holdings, LLC / Francisco Collazo Das Fazit von: MarS
Das Fazit von: Panikmike
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