Ride
|
BEWERTUNG |
28.03.2019 von MarSEinen heißen Ritt durch die Straßen von Los Angeles verspricht der Thriller Ride, das Langfilmdebüt des bislang im Kurzfilmbereich tätigen Regisseurs Jeremy Ungar. Brennender Asphalt oder Reifen ohne Luft...?
Inhalt
James (Jessie T. Usher) ist Schauspieler und träumt von einer großen Karriere. Bis es allerdings endlich soweit ist, verdient er sich seine Brötchen als Fahrer für ein Taxi-Share Unternehmen. Heute Nacht scheint allerdings eine ganz besondere zu werden, denn bereits sein erster Fahrgast entpuppt sich als attraktive junge Frau. Jessica (Bella Thorne), mit der sich James sofort versteht, läd ihn schließlich sogar zu einer Party ein, doch schweren Herzens macht er sich doch auf den Weg zu seiner nächsten Tour. Dort angekommen wartet der charismatische Bruno (Will Brill) auf ihn, der James schließlich zu einer ziellosen Fahrt quer durch die Stadt überredet. Als die Beiden jedoch zurück zu Jessica fahren und auch sie wieder ins Taxi steigt, scheint Bruno plötzlich wie ausgewechselt zu sein. Für James und Jessica wird es eine Fahrt ins Ungewisse...
Ride ist ein kleiner Thriller, der sich wie diverse andere Genrekollegen überwiegend auf kompaktem Raum abspielt und mit wenigen Figuren auskommt. Auch der zeitliche Rahmen ist auf eine einzelne Nacht begrenzt. Dementsprechend komprimiert erscheint die Handlung, die ihre Spannung vor allem aus der unerwarteten Entwicklung des Abends und den unvorhersehbaren Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, bezieht. Ride setzt dabei weniger auf explizite Darstellungen oder rasante Actionmomente, sondern auf intensive Dialoge, einen treibenden Soundtrack sowie die Ausstrahlung der Figuren, was wider Erwarten sehr gut funktioniert und, nicht zuletzt auch dank der kurzen Laufzeit des Films, keinerlei Längen aufkommen lässt. Mittelpunkt ist dabei klar Jessie T. Usher als Taxifahrer James, der als netter Junge von Nebenan recht schnell Sympathie beim Zuschauer abrufen kann, während Bella Thorne mit deutlich weniger gemeinsamer Screentime leider eher wenig beizutragen hat und ihre Rolle erst im Finale ein wenig hervorstechen lässt. Heimlicher Star ist jedoch Will Brill, der als psychopathischer Fahrgast allen anderen Beteiligten mühelos die Schau stiehlt. Auch die Glaubwürdigkeit von Ablauf und den Handlungen der Charaktere bewegt sich im absoluten Toleranzbereich, ohne allzu viele Logikprobleme zu präsentieren. So unterhaltsam die Inszenierung auch gestaltet ist und so packend die unheilvolle Reise durch die Nacht auch geworden ist, letzten Endes verpasst es Ride allerdings dank eines massiven Problems, eine echte kleine Genreperle zu sein. Der Film legt nämlich keinen Wert darauf, dem Zuschauer irgendwelche Erklärungen hinsichtlich der Beweggründe oder Ziele des Täters zu liefern, was am Ende zu keinem befriedigenden Abschluss führt, sondern die Handlung einfach mitten im Geschehen ausklingen lässt. Etwas mehr Informationen wären hier wirklich wünschenswert gewesen.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist stark stilisiert und weicht damit deutlich von dem ab, was man vom HD-Medium eigentlich gewohnt ist. Sehr starkes Filmkorn und bewusstes Bildrauschen lassen alles unsauber und schmutzig erscheinen, was sich letztendlich auch auf Kontrast und Schwarzwert auswirkt, die niemals Höchstwerte erreichen. Auch die Farbgebung, eigentlich recht natürlich gehalten, leidet unter der Stilisierung und zeigt dadurch niemals wirklich satte Töne. Der Ton ist auf Grund der Dialoglastigkeit des Geschehens und dem Handlungsmittelpunkt im Inneren eines Fahrzeugs sehr frontlastig, jedoch stets klar und sehr gut ortbar. Der Soundtrack fügt sich sehr schön ins Geschehen, während vereinzelte Effekte für etwas Räumlichkeit sorgen. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]