Selma
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BEWERTUNG |
31.08.2015 von MarSDie amerikanische Bürgerrechtsbewegung wird stets mit einer einzelnen Person in Verbindung gebracht: Dr. Martin Luther King Jr. Sein friedliches Engagement für die Rechte der Schwarzen in Amerika führte letztendlich zur gesetzlichen Aufhebung der Rassentrennung und dem uneingeschränkten Wahlrecht. Der von Oprah Winfrey produzierte Film Selma thematisiert den Ausschnitt im Leben Martin Luther Kings, der für eine entscheidende Wendung seiner Bestrebungen sorgte: die Unterzeichnung des "Voting Rights Act", einem Wahlrechtsgesetz dass diskriminierende Wahltests für unzulässig erklärte.
Dr. Martin Luther King jr., der gerade eben erst den Friedensnobelpreis für sein Engagement zur Verabschiedung des "Civil Rights Act" erhalten hat, gibt sich mit den bisherigen Erfolgen nicht zufrieden, denn das Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung wird in einigen Staaten immer noch durch diskriminierende Wahltests unterbunden. Durch Verhandlungen und friedliche Proteste versucht er sein Möglichstes, um das Wahlrecht endlich für alle gleichberechtigt zu ermöglichen, doch die weiße Bevölkerung reagiert immer wieder mit Gewalt.
Diverse Demonstrationsmärsche, zuerst zum Gerichtsgebäude in der Stadt Selma, später von Selma in die 80 Kilometer entfernte Stadt Montgomery, der Hauptstadt von Alabama, sollen den Umbruch einleiten, werden aber zunächst von der Polizei brutal zersprengt. Selbst J. Edgar Hoover, der Direktor des FBI, stellt sich ihnen immer wieder in den Weg. Während den Demonstrationen wir letztendlich sogar ein Schwarzer, der junge Jimmy Lee Jackson, von einem Polizisten in einer Bar erschossen. Erst mit Unterstützung des anfangs noch zweifelnden Präsidenten Lyndon B. Johnson, der die US-Army und die Nationalgarde als Geleitschutz bereitstellt, kommt es letztlich zum großen erhofften Erfolg...
Selma ist ein emotionales Geschichtsdrama, dass vor allem durch seine Bilder und stimmigen Darsteller zu fesseln weiß. Der Film beleuchtet eines der wichtigsten Kapitel im Leben Martin Luther Kings und steigt direkt ein, ohne sich großartig der Vorgeschichte zu widmen. Dies ist zwar förderlich für den Verlauf der Inszenierung, könnte aber beim einen oder anderen Zuschauer dem die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung nicht vertraut ist für ein paar kleinere Verständnisprobleme sorgen. Aber auch ohne Vorkenntnisse ist das Geschehen um die Protestmärsche derart aussagekräftig und intensiv gestaltet, dass man sofort gepackt wird. Die Komposition aus Bildgewalt, Soundtrack und hervorragenden Dialogen kann einen einfach nicht kalt lassen, und spätestens beim dritten und letzten Marsch und den längst überfälligen Folgen werden einige Zuschauer ein paar Tränen vergießen.
Ebenfalls zu Gute halten muss man Selma, das keiner der Charaktere stereotyp oder klischeehaft dargestellt wurde. Selbst Martin Luther King selbst wird als vielschichtiger, zweifelnder Mann gezeigt und nicht nur in den höchsten Tönen gelobt. Schauspielerisch ist der Film nicht nur hochkarätig besetzt, sondern auch herausragend gespielt. Allen voran steht selbstverständlich David Oyelowo als Martin Luther King, aber auch Tim Roth, Oprah Winfrey, Tom Wilkinson und alle anderen sind stets glaubwürdig und tragen ihren Anteil zum Film bei.
Das Bild der Blu-ray ist nahezu perfekt. Schärfe und Detailgrad sind sehr hoch, nur ganz selten gibt es Unschärfen im Randbereich. Die Farbgebung ist etwas entsättigt und unterstützt dadurch den Look der 60er Jahre, Kontrast und Schwarzwert sind optimal eingestellt ohne Details zu verschlucken. Die Tonqualität ist für ein dialoglastiges Drama äußerst überraschend, denn immer wieder gibt es neben der tollen Dynamik und der sauberen Abmischung auch stimmige Surroundeffekte zu bestaunen. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / © 2014 Paramount Pictures. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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