Shock Wave
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BEWERTUNG |
21.03.2018 von MarS
Hongkongs Actionstar Andy Lau ist im Moment ein echter Exportschlager, und so erscheinen immer mehr Filme mit dem chinesischen Star auch in Deutschland. Nach dem sympathischen Heist-Actionfilm The Adventurers veröffentlicht Koch Films nun den Actionthriller Shock Wave. Wir haben uns angesehen, ob Andy Lau auch als Sprengstoffexperte den Funken überspringen lässt oder ob der Film eher ein Blindgänger ist...
Inhalt
Vor einiger Zeit ist es dem Sprengstoffspezialisten Cheung (Andy Lau) gelungen, bei einem Undercover-Einsatz einen Teil gefährlicher Bankräuber dingfest zu machen. Unter ihnen befand sich auch der Bruder des gesuchten Bombenbauers Kai-Pang Hung, der selbst jedoch entkommen konnte. Inzwischen ist Cheung angesehenes Mitglied einer Spezialeinheit zur Bombenentschärfung in Hongkong, als plötzlich Hung wieder auf der Bildfläche erscheint. Hung, der sich mittlerweile Blast nennt, hat den Cross-Harbour-Tunnel in seine Gewalt gebracht und droht damit, den Tunnel zu sprengen, wenn sein Bruder nicht freigelassen wird. Der Wettlauf mit der Zeit läuft, denn sollte es Cheung nach Ablauf der Frist nicht gelungen sein, Hungs Bruder zum Cross-Harbour-Tunnel zu bringen, stirbt alle zehn Minuten eine der Geiseln. Doch hinter der Geiselnahme und der drohenden Sprengung des Tunnels steckt noch viel mehr, als es zunächst den Anschein hat...
Shock Wave ist ein Action-Thriller, der durchaus ordentliche Unterhaltung bietet, jedoch nur wenn es einem gelingt, sich auf die zahlreichen Actionszenen zu konzentrieren und den übrigen Film außen vor zu lassen. Die Action ist nämlich ganz klar das (einzige) Highlight des Films, denn diese ist rasant und handwerklich sehr ansprechend inszeniert, und auch die vielen Bombenentschärfungen werden authentisch, abwechslungsreich und spannend dargestellt. Explosionen kommen überwiegend ohne CGI aus, was in Anbetracht des CGI-Einsatzes an anderer Stelle eine mehr als gute Entscheidung war. Schwachpunkt des Film ist jedoch ganz klar das Drehbuch, denn zum einen ist die Figurenzeichnung unglaubwürdig und völlig klischeehaft, zum anderen werden auch die Logikprobleme mit zunehmender Laufzeit immer größer. Andy Lau als Sprengstoffexperte und Polizist mit Leib und Leben wirkt hier viel zu steif und regelrecht besessen von seinem Job, seine Freundin ist so langweilig, dass man sich fragt wieso die beiden überhaupt zusammen sind, und auch der Bösewicht Hung ist viel zu emotional, um als ernsthafte Feindfigur durchzugehen. Richtig problematisch wird es aber dann, wenn nach etwa einer guten Stunde die Dialoge immer peinlicher und die Handlungen immer sinnloser werden. (Vorsicht: Mögliche Spoiler) Dann wirkt es nämlich völlig absurd und unfreiwillig komisch, wenn der Bombenentschärfer seinen Job aufgibt und an die Berufsehre des Opfers mit der Sprengstoffweste appelliert, sich beim Explodieren doch am besten niemandem zu nähern. Auch der Standardspruch "Das Wohl der Geiseln steht an erster Stelle" wird hier ad Absurdum geführt, wenn kurze Zeit danach ein S.W.A.T.-Team völlig planlos den Tunnel stürmt und ein sinnloses sowie absolut vermeidbares Blutbad anrichtet (Spoiler Ende).
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert eine sehr gute Grundschärfe bei kräftigem Kontrast. Die Farbgebung ist ab und an stilisiert, wirkt im Gesamtbild aber stimmig. Ein paar verrauschte Szenen sind zwar störend, fallen aber nur zu Beginn wirklich ins Auge. Die Tonspur ist dynamisch und findet eine gute Mischung aus verständlicher Sprachausgabe sowie kräftiger, weitläufiger Effekteinbindung. Die zahlreichen Explosionen werden zusätzlich durch den Einsatz der Bassbox verstärkt. Cover & Bilder © Koch Films GmbH / SharonSalad Das Fazit von: MarS
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