Slender Man (2018)
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BEWERTUNG |
26.12.2018 von MarSMit dem "Slender Man" wurde im Jahr 2009 eine urbane Legende geschaffen, die sich bis heute wie ein Lauffeuer im Internet verbreitet hat. Zahlreiche fiktive Sichtungen, Memes, Videos und sogar Computerspiele waren die Folge, und als logische Konsequenz darf der "Schlanke Mann" nun auch sein Unwesen in einem Horrorfilm treiben...
Inhalt
Wren, Hallie, Chloe und Katie sind die besten Freundinnen. Als sie eines Tages mal wieder gemeinsam den Abend bei Wodka und Tratsch verbringen, sehen sie sich aus Langeweile ein Video über den "Slender Man" im Internet an, mit dem das mysteriöse Wesen angeblich herbeigerufen werden kann. Zunächst scheint alles harmlos, obwohl alle mit einem unruhigen Gefühl den Rest des Abends verbringen. Doch bereits eine Woche später verschwindet Katie auf einem Schulausflug ohne jede Spur, und auch die übrigen drei Freundinnen spüren plötzlich das pure Böse in ihrer Nähe. Um Katie und auch sich selbst zu retten, beschließen sie, noch einmal Kontakt zum "Slender Man" aufzunehmen...
Wenn es um die Präsenz des "Slender Man" geht, dann haben all seine Auftritte im Internet, egal in welcher Form, eines gemeinsam: sie sind minimalistisch und extrem atmosphärisch. Genau hier liegt im Gegenzug aber das Problem von Slender Man, dem ersten filmischen Ausflug der urbanen Legende, denn anstatt wie erhofft auf Minimalismus und eine bedrohliche Atmosphäre zu setzen, versucht der Film den "Slender Man" als 08/15-Horrorfilm zu verkaufen. Was daraus entstanden ist, das ist ein vorhersehbarer Klischeestreifen mit absurder Storyline, der dem Mysterium um den "Schlanken Mann" in weiten Teilen die Faszination raubt. Die Figuren verhalten sich sonderbar, teilweise gar unglaubwürdig, während die Darsteller ihre klischeehaften Rollen zwar ausfüllen, bei weitem aber keine Tiefe oder nachvollziehbare Charakterisierung erzeugen. Stattdessen konzentrieren sie sich lieber auf ausführliches Schreien und Kreischen. Doch es ist nicht alles schlecht in Slender Man, denn wo in jüngster Zeit ein unnatürlich schlankes Wesen mit langen Gliedmaßen für Schrecken sorgen soll, da ist der spanische Schauspieler Javier Botet nicht weit. Und auch hier beweist er nach Conjuring 2, Es (2017), Insidious: The Last Key und Mara ein weiteres Mal, wie angsteinflößend seine Darbietung sein kann. Es sind nämlich eben die Szenen, in denen der "Slender Man" tatsächlich sein Unwesen treibt, die durch ihre Atmosphäre, den solide inszenierten Grusel sowie gezielt gesetzte, überwiegend akustisch unterstützte Jumpscares für Unterhaltung sorgen und den Streifen immerhin noch ins Mittelfeld der Genrekollegen verfrachten.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray weist ein scharfes, gut detailliertes Bild auf, das nur selten von kleineren Unschärfen unterbrochen wird. Insgesamt ist der Film extrem dunkel gehalten, wobei der nicht immer perfekte Schwarzwert hin und wieder auch Feinheiten und Details verschluckt beziehungsweise das Geschehen unübersichtlich werden lässt. Die Tonspur ist passend zur Konzentration des Films auf akustische Effekte sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt und verfügt über eine ausschweifende Räumlichkeit. Die Sprachausgabe ist stets klar und ebenso wie die eingesetzten Effekte differenziert ortbar. Cover & Bilder © 2018 Mythology Entertainment, LLC. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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