Stronger
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BEWERTUNG |
05.09.2018 von MarSDer terroristische Anschlag auf den alljährlichen Boston-Marathon kostete im Jahr 2013 drei Menschen das Leben, 264 weitere wurden teils schwer verletzt. Nach Boston erscheint nun ein weiterer Film, der sich mit diesem Bombenattentat beschäftigt, und wir haben uns Stronger für Euch angesehen...
Inhalt
Jeff Bauman (Jake Gyllenhaal) ist ein ganz normaler Endzwanziger. Er ist Fan der Red Sox, wohnt bei seiner alkoholkranken Mutter und versucht gerade mal wieder, seine Ex-Freundin Erin (Tatjana Maslany) für sich zu gewinnen, die sich auf Grund seiner unreifen Einstellung bereits zum dritten Mal von ihm getrennt hat. Um ihr zu beweisen, dass er es dieses Mal ernst meint, hat sich Jeff dazu entschlossen, sie beim Zieleinlauf des Boston-Marathons mit einem selbstgemalten Schild zu empfangen, obwohl zu diesem Zeitpunkt ein Spiel der Red Sox läuft. Doch kurz bevor Erin im Ziel eintrifft, verändert sich Jeffs Leben schlagartig, als kurz hintereinander zwei Bomben explodieren. Jeff erwacht im Krankenhaus und muss feststellen, dass die Ärzte ihm auf Grund seiner schweren Verletzungen beide Beine unterhalb der Knie amputieren mussten, um sein Leben zu retten. Dank seiner Zeugenaussage kann das FBI einen der Täter überführen, weshalb Jeff zum Symbol für die "Boston Strong" Bewegung wird und nun überall im Rampenlicht steht - ein Ruhm, den er weder verstehen kann noch wollte...
Im Gegensatz zu Boston aus dem Jahr 2016 beschäftigt sich Stronger, basierend auf dem biografischen Roman von Jeff Bauman, nicht mit dem eigentlichen Anschlag und den darauffolgenden Ermittlungen, sondern erzählt von den Ereignissen sowie den darauf folgenden psychischen Problemen aus der Sicht von Betroffenen. Daraus entstanden ist ein eindringliches, ergreifendes Drama, das neben deN ohnehin schon schmerzlichen realen HintergründeN von den großartig agierenden Darstellern lebt. Während Jake Gyllenhaal der Figur des Jeff Bauman eine glaubwürdige Emotionalität verschafft, die auch vor negativen Momenten keinen Halt macht, sind auch die übrigen Rollen perfekt besetzt. Egal ob Tatjana Maslany (Orphan Black) als aufopferungsvolle Freundin, Miranda Richardson als seine alkoholkranke Mutter, oder auch Clancy Brown als besorgter Vater, hier gibt wirklich jeder sein Bestes. Stronger offenbart dabei aber auch die Schattenseiten und stellt seine Hauptfigur nicht auf ein unerreichbares Podest, sondern zeigt auch die innerliche Zerrissenheit zwischen Pflicht, Familie, Liebe und der eigenen Zukunft. Die Geschichte eines Mannes eben, der von der Nation zum Helden ernannt wird, sich selbst aber nicht als solcher fühlt und viel lieber ein normales Leben mit seiner Freundin genießen würde. Wirklich hervorragend ist hier das Zusammenspiel sowohl von tragischen, bedrückenden Momenten, Traurigkeit und Melancholie als auch humorvollen Szenen und Freude. Diese sind teilweise so stark miteinander verwoben, dass Stronger eine Achterbahn der Gefühle liefert, die einem mitunter beinahe zeitgleich die Tränen vor Betroffenheit und Glück in die Augen treibt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet eine sehr gute Schärfe, die ihre Stärken vor allem in Nahaufnahmen zeigt. Die Farbgebung ist natürlich, wenn auch leicht entsättigt, und weist ein sauberes Kontrastverhältnis auf. Leichtes Filmkorn unterstützt den Look des Films und wirkt sich nie störend aus. Die Tonspur liefert eine klare Abmischung und saubere Kanaltrennung. Wo benötigt verteilt sich der Sound etwas weitläufiger auf alle Boxenbereiche, ansonsten ist der Ton eher unspektakulär. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / Scott Garfield Das Fazit von: MarS
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