Terrorscape

Terrorscape

Genre: Hide & Seek
Autor: Jeffrey CCH
Illustrator: Amada Phelps, Domingo Pino, Arepko, Roxy Dai
Spieleverlag: Ice Makes
Empfohlenes Alter: 14
Spieldauer: 30-45

Terrorscape   23.03.2023 von Born2bewild

Eins unserer persönlichen Highlights der Spielwarenmesse in Nürnberg war sicherlich der Spielaufbau von Terrorscape am Stand von Ice Makes. Dieses kann ab dem zweiten Quartal 2023 auf Kickstarter unterstützt werden. Wir haben jetzt schon ein Vorabexemplar bekommen und es unter die Lupe genommen. Ob es der Killer war, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Vorabbemerkung: Wir haben eine Vorabversion des Spiels erhalten, die komplett auf Englisch ist und noch keine gedruckte Anleitung beigelegt hatte. Wir gehen aber davon aus, dass die finale Version neben einer gedruckten Anleitung einen ähnlichen Inhalt und Aufbau haben wird. Die deutschen Begriffe des Spielmaterials sind von uns so gewählt, können also bei einer Lokalisierung eventuell anders heißen.

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Wie bereits erwähnt, verfügt Terrorscape über einen beeindruckenden Spielaufbau. Die zwei Teams (ein Killer, drei Überlebende) sitzen sich gegenüber und der Spielplan ist durch eine große Villa aus Pappe getrennt. Wenig verwunderlich also, dass sich in der Verpackung zahlreiche Stanzbögen befinden. Wie das Ganze dann aufgebaut wird, ist im zweiten Teil der Anleitung anhand von Bilder genauestens erklärt. Ein weiteres Highlight ist der sogenannte multiple Inlaygasmus, den man bekommt, wenn man in die Verpackung guckt. Nicht nur, dass man sich (ebenfalls in der Anleitung dokumentiert) Gedanken über das Verstauen des Spielmaterials gemacht hat, es gibt sogar zwei Trays für die Überlebenden und den Killer. Außerdem sind noch die Miniaturen in einem extra Tray untergebracht und ein weiteres ist für den mitgelieferten Würfelturm gedacht.

 

In der uns vorliegenden Fassung sind uns noch ein paar kleinere Fehler beim Spielaufbau und auf dem Spielmaterial aufgefallen. Wir sind hier aber zuversichtlich, dass diese bis zum Erscheinen der Kickstarter-Version bereits ausgebessert sind. Während des Reviews ist uns auch bei der Onlineversion der Anleitung aufgefallen, dass die ein oder anderen Fehler bereits aufgefallen.

 

Nachdem alles ausgepöppelt ist, geht es an den Spielaufbau. Auch hier hat alles seinen Platz. In der Mitte wird die zusammengesteckte Villa errichtet. Von einer der beiden Seiten wird der Würfelturm eingefädelt und die Tableaus für die Überlebenden und den Killer bereitgelegt. In die Aussparung kommt noch die Level- und Stärkeübersicht. Außerdem werden, entsprechend des gewählten Killercharakters noch der Stärke- und Levelmarker auf diesem Tableau positioniert. Dann kommt auf jede Seite der Villa der Spielplan des entsprechenden Teams, gefolgt von den Trays in die man zuvor - entsprechend der Anleitung - das Spielmaterial einsortiert hat. Nun wird von den Such-Karten ein Schlüssel aussortiert und auf das Feld des Nachziehstapels gelegt, gefolgt von den übrigen Suchkarten, die gemischt oben draufgelegt werden. Die Entdeckungskarten werden komplett gemischt und ebenfalls auf den Spielplan gelegt. Anschließend wählt man die gewünschten Charaktere beider Seiten. Einen Killer und drei Überlebende mit jeweils anderen Fähigkeiten. Die entsprechenden Figuren werden auf die Startfelder auf dem Überlebenden-Spielplan gestellt. Auf der anderen Seite wird eine Killer-Figur positioniert und die Marker der Überlebenden auf das entsprechende Startfeld gelegt. Das Deck des Killers wird entsprechend der Charakterkarte zusammengestellt und gemischt auf die Killer-Seite des Spielplans neben die Charakterkarte gelegt. Die Übersichtskarten der Überlebenden werden ebenfalls auf der Killerseite bereitgelegt. Außerdem verteilt man noch die Überlebendentableaus. Dann kann es auch schon losgehen.

 

Ziel des Spiels

 

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Teams: Die Überlebenden (immer drei!) werden von einem Team gespielt und versuchen kooperativ dem Killer zu entkommen, der wiederum versucht mindesten eine*n der Überlebenden zu töten. Gelingt das, so haben die Überlebenden verloren. Gelingt es aber den Überlebenden alle fünf Schlüssel zu sammeln und dann gemeinsam auf das Ausgangsfeld zu laufen oder alternativ das Funkgerät zu reparieren und fünf Runden auf die Rettungsmannschaft zu warten, so haben die Überlebenden gewonnen.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung lag uns als englische PDF vor. Wir gehen davon aus, dass diese in einem ähnlichen Design und Umfang in ausgedruckter Form der Verkaufsversion beiliegen wird. Sie war, trotz der Sprachhürde, sehr gut verständlich und hat den Spielverlauf sehr gut beschrieben. Sie umfasst 30 Seiten, von denen die Regeln auf den ersten zwanzig beschrieben sind. Wir würden für erfahrene Spieler mit guten Englischkenntnissen etwa 15-30 Minuten für das Regelstudium einplanen.

 

Escape from the terror…

 

Eine Runde Terrorscape wird in zwei Etappen gespielt. Die der Überlebenden und die des Killers. Als erstes sind die Überlebenden dran. In der ersten Runde starten sie mit der Aktionsphase. Hier dürfen alle Überlebenden je eine Aktion von sechs verfügbaren ausführen. Die wohl häufigste Aktion wird eine Bewegung sein, bei der die Figur um bis zu 2 Felder bewegt werden darf. Alternativ darf man die Räume mit den Schlüsselsymbolen durchsuchen und kann so vielleicht wertvolle Gegenstände oder Schlüssel finden. Doch Achtung: Manche Gegenstände erzeugen beim Auffinden Lärm. Man zieht zwar zwei Durchsuchen-Karten und darf sich dann eine davon aussuchen, doch es reicht, wenn eine der beiden Gegenstände Lärm macht. Ebenfalls Lärm erzeugt man, wenn einer der Charaktere drei oder mehr Furchtmarker erhalten hat. Diese erhält man durch Aktionen des Killers, kann sie aber durch eine eigene Aktion komplett entfernen. Also erst später im Spielverlauf relevant. Ebenfalls später hat man diverse Karten angesammelt, mit denen man weitere Aktionen durchführen kann. Diese sind speziell gekennzeichnet und befinden sich bei manchen Charakteren auch schon auf der Charakterkarte. Hin und wieder kommt es vor, dass der Killer Barrikaden errichtet. Diese können von den Überlebenden nicht passiert werden, allerdings durch eine Überlebenden-Aktion entfernt werden, sofern der Killer sich nicht im selben Raum befindet. Dies muss dem Gegenüber sofort mitgeteilt werden, damit die Barrikade auch auf dem Killerspielplan entfernt werden kann und man hier schon erste Rückschlüsse über den Verbleib der Überlebenden ziehen kann. Neben dem Sammeln von Schlüsseln gibt es eine weitere Möglichkeit zu entkommen, nämlich indem man Hilfe ruft. Das ist mit dem Funkgerät möglich. Dieses wurde aber zerstört und muss mit insgesamt fünf Überlebendenaktionen repariert werden. Hierbei ist zu beachten, dass zum einen der Killer nicht in diesem Raum sein darf und zum Anderen, dass die Aktion auch wieder Lärm erzeugt. Sobald alle fünf Reparaturmarker aktiviert wurden, wird der Rettungsmarker auf das Dach der Villa auf die fünf gestellt. Nun müssen die Überlebenden noch fünf Runden ausharren, um gerettet zu werden. Nachdem die Überlebenden ihre Aktionen durchgeführt haben, darf noch zwischen Überlebenden auf demselben Feld gehandelt oder es dürfen Extra-Aktionen durchgeführt werden. Anschließend kommt die Entdeckungsphase. Dabei wird ein*e Überlebende*r bestimmt, der sich zwei Karten vom Entdeckungsstapel ziehen darf. Man sucht eine Karte aus und legt die andere auf den Ablagestapel. Wichtig ist, dass der Entdeckungsstapel nicht aufgebraucht wird, denn dann  ist das Spiel beim nächsten Ziehen vom Stapel verloren. Auch in diesem Stapel gibt es wieder Gegenstände, die Lärm machen. Für die Lärmplättchen zählen hier auch wieder beide Karten. Nachdem diese Phase abgeschlossen ist, teilen die Überlebenden dem Killer mit, wo eben jene Lärmplättchen gelegt werden müssen.

 

Dann beginnt die zweite Etappe, nämlich die des Killers. Dieser hat bis zu fünf Phasen. Als erstes zieht man zwei Karten. Dabei darf man nie mehr als fünf Karten auf der Hand haben. Alle überzähligen Karten werden auf den Ablagestapel gelegt. Sobald der Nachziehstapel leer ist und man müsste eine neue Karte ziehen, wird der Ablagestapel gemischt und das Level des Killers um eins erhöht. Entsprechend gibt es dafür - gemäß des Tableaus - Belohnungen in Form einer höheren Stärke oder weiterer Fertigkeitskarten. Die Handkarten sollten immer hinter der Villa gehalten werden, sodass die Überlebenden nicht wissen, wie viele Handkarten man hat. In der zweiten Phase dürfen beliebig viele Karten mit dem Blitzsymbol ausgespielt werden. Dabei ist es wichtig, dass man den Überlebenden mitteilt, was man tut, damit sie die Aktionen auf ihrer Seite des Spielplans nachstellen können. In der Aktionsphase darf man entweder eine Aktionskarte ausspielen oder zwei Standardaktionen in Form von „Suchen“ oder „Bewegung 1“ durchführen. Die Bewegung funktioniert ähnlich wie bei den Überlebenden, nur mit der Besonderheit, dass man sich hierbei durch die Barrikaden hindurchbewegen darf. Diese werden dann allerdings zerstört. Wenn man einen Raum durchsucht, teilt man dies den Überlebenden mit. Sie müssen nun sagen, ob sich in dem Raum mindestens ein Charakter befindet. Ist das der Fall, greift der Killer an und die Überlebenden müssen sich verteidigen. Als erstes darf man eine Angriffskarte spielen, die den Verteidigungswert des Charakters steigert. Dann nimmt man sich die vier Würfel und legt so viele zurück, wie der Charakter Furchtplättchen hat. Die übrigen Würfel werden in den Schornstein (Würfelturm) der Villa geworfen. Anschließend wird die Summe aus den Würfeln und der eventuell gespielten Angriffskarte gebildet. Ist diese gleich oder höher der Stärke des Killers, so hat sich der Charakter erfolgreich verteidigt. Dann darf der Killer vier Karten ziehen und alle Überlebenden in diesem Raum dürfen sich um ein Feld bewegen. Schafft man es nicht, sich zu verteidigen, so wird der Charakter verletzt. Dabei wird die entsprechende Karte oben auf der Villa auf die Verletzungsseite gedreht. Ist der Charakter schon verletzt, so stirbt er und die Überlebenden haben verloren. Bei einer Niederlage müssen sich auch weitere im Raum befindliche Überlebende verteidigen. Nachdem die Verteidigung abgeschlossen ist, dürfen sich alle Überlebenden aus dem Raum um ein Feld bewegen. Nachdem der Killer die Aktionsphase abgeschlossen hat, gibt es noch zwei weitere optionale Phasen. Diese dürfen nur durchgeführt werden, wenn kein Angriff stattgefunden hat. Dann darf als erstes eine Sanduhrkarte gespielt werden, die eventuelle Vorteile für weitere Runden bringt und in der letzten Phase eine weitere Karte gezogen werden.

 

Dann beginnt die nächste Runde. In der Regel haben die Überlebenden ab der zweiten Runde zwei weitere Phasen für die Überlebenden, die Mangels Karten in der ersten Runde noch nicht stattfinden können. In der ersten werden die Lärmmarker entfernt und, sofern vorhanden, der Rettungsmarker ein Feld weiterbewegt. Erreicht er dabei das Ende oder haben die Überlebenden alle fünf Schlüssel gefunden und sich auf das Ausgangsfeld gestellt, so endet das Spiel mit einer erfolgreichen Flucht. In der zweiten Phase dürfen die Charaktere untereinander handeln oder extra Aktionen durchführen bevor es dann zur Aktionsphase übergeht. In dieser sind die Überlebenden dann wieder nacheinander dran. Das Prinzip wird so lange weiterverfolgt, bis eins der Teams gewonnen hat.

 

Bildergalerie von Terrorscape (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Sichtschutz in Form der Villa mit integriertem Würfelturm
  • 4 Verteidigungswürfel
  • 6 Killerfiguren (2 Sets)
  • 5 Überlebendenfiguren
  • 1 Killer-Spielplan
  • 1 Überlebenden-Spielplan
  • 5 Überlebenden-Tableaus
  • 3 Überlebenden-Item-Tableaus
  • 2 Spielerhilfen
  • 5 Überlebenden-Gesundheits-Karten
  • 5 Überlebenden-Informationskarten
  • 44 Fähigkeitskarten
  • 45 Gegenstandskarten
  • 3 Killer-Tableaus
  • 1 Killer Level- und Stärketableau
  • 1 Stärkemarker
  • 1 Levelmarker
  • 1 Reparaturstatusmarker
  • 5 Reparaturmarker
  • 1 Rettungsmarker
  • 12 Lärmmarker
  • 14 Barrikadenmarker
  • 6 Furchtmarker
  • 1 Schleichmarker
  • 8 Killer-Hilfsmarker


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Terrorscape erinnert mich mit dem Spielprinzip an Spiele wie Scotland Yard oder auch ein wenig Schiffe versenken. Als Killer hat man es dabei schon ein wenig schwer, man muss sich an den Lärmmarkern orientieren und Rückschlüsse ziehen, wo sich die Überlebenden langbewegen. Dabei kommt man sich dann schon etwas einsam vor, wohingegen sich die Überlebenden bei ihren Absprachen natürlich schwertun, diese so zu machen, dass das Gegenüber diese nicht mitbekommt. Es entsteht eine Art Erwachsenen-Versteckspiel mit Deckbuildingkomponente für den Killer und einer Art Strategiespiel für die Überlebenden. Durch die insgesamt fünf Überlebenden und drei Killer, die dem Spiel beilegen, gibt es auch einige Variationen, die den Wiederspielwert von Terrorscape erhöhen. Das Spielmaterial alleine ist schon sehr beeindruckend und das umso mehr, weil die Designer es geschafft haben, dass alles auch ordentlich in der Verpackung unterzubringen ist. Hierzu tragen auch die grandiosen Inlays bei. Davon kann man sich durchaus eine gut Scheibe abschneiden. Von meiner Seite her, als unterlegener Killer, gibt es 9/10 Punkte.

 

Josi:

Die Überlebendenseite ist auch nicht viel einfacherer, da man mit den Aktionen aufpassen muss, dass kein Lärm auf einen hindeutet. Aber dafür gibt es schließlich die super Gegenstände, die zum Beispiel das ganze Haus mit Lärm füllen oder auch nur das Nachbarzimmer. Diese sorgten zwischendurch schon für richtig große Schadenfreude bei den Überlebenden. Wir haben es unserer Meinung nach eventuell auch falsch gespielt und jedes Mal einen Lärmmarker gelegt wie zum Beispiel bei Zombicide. Aber wir glauben, dass es nur gedacht ist 1 Marker je Raum zu verwenden. Die Anleitung gab das leider nicht genau her. Das Versteckspiel machte auf jeden Fall sehr viel Spaß und ich würde ebenfalls 9 Punkte vergeben und vielleicht wird es dann eine 10, wenn es fertig ist.


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