The Last Worker
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BEWERTUNG |
10.04.2023 von LorD AvengerWir sind der letzte menschliche Mitarbeiter im Sci-Fi-Amazon-Distributionscenter der Zukunft - doch nach 25 Jahren der Firmentreue bringt etwas unseren Arbeitsalltag durcheinander...
Inhalt
Bei Jüngle werden Träume versendet - so motiviert der CEO die Mitarbeiter in seinem gigantischen Distributionscenter. Doch so positiv und rosig dieses Mantra klingt, so streng geht er auch gegen die Mitarbeiter vor, die seiner Firma schaden oder ihre Quote nicht erfüllen. Rigoros werden sie aussortiert und gefeuert - was auch immer das bedeutet, denn gesehen wurden sie in der Firma daraufhin nie wieder. Auch Kurt ist einer dieser Mitarbeiter. Tatsächlich ist er inzwischen der einzige verbliebene, denn alle anderen Menschen wurden gefeuert und durch Roboter ersetzt. Unermüdlich arbeitet Kurt aber durch seine Schichten, holt Bestellungen aus den Regalen und bringt sie zu den Versandröhren, nachdem er sie auf Richtigkeit überprüft hat. Nachdem bereits vor Jahren auch seine große Liebe gefeuert worden war hat er nichts anderes als seinen Job und lebt sogar in der Firma.
Bis eines Tages eine kleine Drohne auftaucht, die ihn versucht davon zu überzeugen, was für ein höllisches Unternehmen Jüngle ist und wie es die Welt dort draußen zugrunde richtet. Kurt ist der einzige der dem Widerstand S.P.E.A.R. helfen kann Jüngle aufzuhalten - doch Kurt möchte eigentlich nur seiner routinierten Arbeit nachgehen und dafür das voraufgenommene Lob seines CEOs kassieren. Die junge Frau hinter der Drohne lässt sich aber nicht so leicht abschütteln und verwickelt Kurt unfreiwillig in ihre Pläne.
Ohne es zu wollen findet Kurt sich rasch in Bereichen der Firma wieder, die er nie zuvor gesehen hat - und die er auch überhaupt nicht betreten dürfte...
Gameplay
The Last Worker vermischt eine Arbeitssimulation mit einem Story-getrieben Adventure, das einen großen Fokus auf Stealth-Passagen legt. Mehrere Level beginnen damit, dass Kurt ganz geregelt seinem Job nachgehen muss, um keinen Verdacht zu erregen und nicht gefeuert zu werden. Entsprechend fährt er auf seinem schwebenden Gabelstapler durch die gigantischen Lager von Jüngle, holt mit seiner Telekinese-Pistole die bestellte Ware aus dem Regal und überprüft sie. Stimmen Gewicht und Größe mit den auf dem Paket vermerkten Aufklebern überein? Dann bringt er das Paket zur Versandstation. Ist nichts Zerbrechliches darin, kann er die Pakete sogar aus der Ferne in der Versandstrahl schleudern. Stimmen die Aufkleber jedoch nicht mit der Realität überein oder ist das Paket beschädigt, so muss es mit seiner Pistole entsprechend gekennzeichnet und ins Recycling gebracht werden. Für jedes richtig abgelieferte Paket steigt Kurt im Tagesrang auf.
Nach seiner eintönigen Schicht jedoch führt ihn die Drohne des Widerstands in die entlegeneren Bereiche der Firma, die von Sicherheitssystemen und Wachrobotern geschützt werden. Nun gilt es, immer noch wie in einem Rollstuhl an den schwebenden Gabelstapler gebunden, den Robotern auszuweichen, sich zu verstecken, Türen zu hacken und neue Wege offen zu legen, um hinter die Geheimnisse von Jüngle zu kommen und die Ziele des Widerstands zu erfüllen. Dafür gibt die Drohne ihm auch regelmäßig neue, mit seiner Pistole kompatible Werkzeuge an die Hand.
VR
The Last Worker ist ein Spiel der noch sehr überschaubaren PSVR2-Bibliothek. Das Spiel ist klar auf VR ausgelegt, lässt sich aber auch mit normalem Controller am Bildschirm spielen. Für den klaren Fokus auf VR ist die Steuerung aber leider noch nicht genug dafür ausgereift. Beispielsweise kann man sämtliche Hebel an Kurts fahrbaren Untersatz greifen, allerdings nicht mit ihnen interagieren - das wird dann immer noch über das entsprechende Drücken von Controller-Knöpfen geregelt. Im Grunde genommen dienen die VR-Fähigkeiten der Controller lediglich zum Zielen und das funktioniert bedauerlicherweise arg ungenau - womöglich auch, weil keine Kalibrierfunktion eingebaut wurde, um das Headset jederzeit neu auszurichten. Zudem ist die Tastenbelegung fürs Greifen sehr unintuitiv - zumindest, wenn man zuvor ein Spiel wie Horizon - Call of the Mountain gespielt hat.
Ein weiterer sehr unschöner und Kopfschmerzen-begünstigender Aspekt ist die Steuerung des Gabelstaplers. Während er vorwärts per Knopfdruck fährt, lässt sich die Fahrrichtung lediglich mit dem Stick beeinflussen und wie von VR-Spielen gewohnt ruckt dabei das Bild sehr grob in die entsprechende Richtung. Horizon beispielsweise nutzte diese Funktion nur spärlich zum Nachjustieren und steuerte die Laufrichtung auch stark mit der Blickrichtung. Da man in The Last Worker aber, gerade in den Simulationspassagen, sehr viel steuern muss, ist das durchaus ein sehr unangenehmes Spielerlebnis.
Grafik
Uns liegt hier ein klares Indie-Spiel vor und für die begrenzten Mittel der Entwickler sieht es durchaus solide aus. Der comichafte Celshading-Look täuscht über viele "Simpelheiten" hinweg, die in der sehr sterilen, wenig abwechslungsreichen Umgebung der Firma hinter jeder Ecke lauern.
Einige optisch unschöne Momente entstehen auch, wenn der Gabelstapler in Objekte oder Wände fährt und dabei teilweise in ihnen verschwindet oder man an sich herunterschaut und dabei in das hohle Innere von Kurts Körper schaut - auch hier wieder häufig aufgrund der fehlenden Nachkalibrierung. Cover & Bilder © 2023 Oiffy. Herausgegeben durch Wired Productions Ltd und entwickelt Wolf & Wood. The „Last Worker“ und das „The Last Worker“-Logo sind Markenzeichen von Oiffy. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: LorD Avenger
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