The Lost Viking
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BEWERTUNG |
04.02.2020 von MarS
Wenn man mal von der Erfolgsserie Vikings absieht, dann hat der geneigte Wikinger-Fan leider nicht sonderlich viel Auswahl, wenn es darum geht, brauchbare Genrefilme zu finden. Wir sagen Euch, ob sich bei The Lost Viking ein Blick lohnen könnte...
Inhalt
Kaum in Britannien angekommen, wird der Clan des jungen Wikinger Vitharr an der Küste von dem brutalen Clanführer Wyman und seinen Männern angegriffen. Nur Vitharr überlebt schwer verletzt, während seine gesamte Familie ausgelöscht wird. Auf der Flucht tötet er Wymans Sohn, der daraufhin Rache schwört und ihn verfolgt. Völlig auf sich allein gestellt versucht Vitharr, sich zu seinem Onkel Skuld durchzuschlagen, dessen Lager sich angeblich in der Nähe befinden soll. Doch bis dahin ist es ein weiter und gefährlicher Weg, denn Vitharr kennt weder das Land, noch musste er sich bislang jemals seinen eigenen Dämonen stellen...
Entgegen den Erwartungen ist The Lost Viking nicht einfach nur ein weiterer, stumpfer Vertreter des Wikinger-Actiongenres aus dem B-Movie Bereich. Ganz im Gegenteil, denn die Action nimmt hier nur einen kleinen Teil der Erzählung ein und ist dabei nicht einmal sonderlich explizit ausgefallen. Grundsätzlich glänzt unterdessen auch das Drehbuch nicht durch große Innovationen, denn Geschichten dieser Art gab es schon unzählige Male. Selbst die Aufteilung in inhaltliche Kapitel und der wilde, nur selten aufeinander abgestimmte Mix von bekannten Elementen aus Wikinger-, Historien- und Römerfilmen sorgen eher für einen episodenhaften Stil, als dass dadurch ein stimmiger Fluss erzeugt wird. Zudem wurde der Film ganz offensichtlich und deutlich erkennbar mit sehr geringen finanziellen Mitteln realisiert. Die Stärken von The Lost Viking liegen demnach ganz woanders. Das beginnt beispielsweise bei der ungewöhnlich ruhigen Art der Erzählung, die mehr auf wunderbar eingefangene Kamerafahrten und einen stimmungsvollen Score, denn auf ausschweifende Dialoge setzt. Alleine dadurch entsteht bereits eine ganze eigene, wundervoll melancholische Grundstimmung. Vor allem aber sind es die Darsteller, einige davon aus diversen Serien vielleicht bereits bekannt, die dem Ganzen wirklich guttun und für eine gelungene Charakterisierung der Figuren sorgen. The Lost Viking ist zwar deutlich entfernt von Hochglanzkino oder einem ansprechenden Handlungsverlauf, weiß aber dank Atmosphäre und viel Gespür für die Erzählung dennoch zu gefallen und vermittelt dabei den Eindruck, dass alle Beteiligten das Möglichste aus den begrenzten Mitteln herausholen wollten.
Details der Blu-ray
Bei der Qualität der Blu-ray spürt man leider auch das geringe Budget der Produktion. Die grundsätzlich gute Schärfe verliert sich immer wieder, und auch auf feine Details muss man hier verzichten. Deutliche Mängel gibt es bei der Beleuchtung der Szenen, die oftmals sehr schwankend ausfällt und in dunklen Bereichen oftmals das Geschehen versumpfen lässt. Ungewöhnlich ist das sehr klare, saubere Bild, dem ein wenig Filmkorn eigentlich gut Gestanden hätte. Die Tonspur bleibt die meiste Zeit über komplett im vorderen Boxenbereich hängen und liefert damit kaum Räumlichkeit. Die Sprachausgabe ist klar und gut verständlich, lässt aber Dynamik vermissen. Das häufige völlige Fehlen von Hintergrundgeräuschen und Effekten wirkt in vielen Szenen ebenfalls etwas seltsam. Ob dies als Stilmittel gewollt ist oder einfach einen Produktionsfehler darstellt, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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