Der durchaus prominent besetzte The Night Clerk - Ich kann dich sehen wirkt dank geschickt geschnittenem Trailer wie ein spannender Thriller mit Psychoeinschlag. Warum dem nicht so ist und was den Zuschauer tatsächlich erwartet, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...

Inhalt

Bart Bromley (Tye Sheridan) leidet unter dem Asperger-Syndrom. Dennoch führt er, ihm Rahmen seiner Möglichkeiten, ein normales Leben und hat sogar einen Job als Nachtportier in einem Hotel. Um seinem Autismus entgegenzuwirken, hat Bart heimlich im ganzen Hotel Kameras installiert, mit denen er die Gäste beobachtet und ihr Verhalten nachahmt. Als während seiner Schicht eines Nachts eine Frau ermordet wird, gerät Bart schließlich selbst in Verdacht, will jedoch sein Geheimnis nicht offenbaren. Erst als er die schöne Andrea (Ana de Armas) kennenlernt und erstmals eine echte Beziehung zu einer Frau aufbauen kann, wird Bart klar, dass seine Aufzeichnungen tatsächlich Licht ins Dunkel bringen könnten...

Der Trailer zu The Night Clerk - Ich kann dich sehen verspricht einen knackigen Thriller, und auch die Inhaltsangabe verstärkt eben diese Hoffnung. Allerdings macht der Film recht schnell klar, dass es hier wohl wider Erwarten doch nicht allzu spannend werden wird, denn der Täter ist - auch wenn die Inszenierung zwanghaft versucht, etwas Anderes vorzumachen - von vornherein bekannt. Außerdem gerät das Krimielement um die Tätersuche und die belastenden Kameraaufnahmen nach kürzester Zeit in den Hintergrund und macht damit Platz für ein ausgiebiges, jedoch äußerst ereignisarmes Drama. Dieses beschäftigt sich voll und ganz mit der am Asperger-Syndrom leidenden Hauptfigur und deren Beziehung zu anderen Menschen, vor allem aber den aufkeimenden Gefühlen und deren Auswirkungen auf die eigenen Handlungen. Das ist durchaus interessant und wird von Tye Sheridan auch ebenso stark wie authentisch gespielt, birgt aber im Gegenzug kaum Unterhaltungswerte für diejenigen, die nicht ohnehin persönlich oder im Umfeld mit Autismus zu tun haben. Dem grundlegenden Thriller ist dieses Vorgehen jedenfalls alles andere als zuträglich, denn auf diese Weise entwickelt sich die Handlung extrem zäh und für Genrefans äußerst langweilig, während selbst im Finale auf jegliche Wendungen oder Überraschungen verzichtet wurde. The Night Clerk - Ich kann dich sehen ist damit ein intensiv gespieltes Drama über das Leben mit einer Entwicklungsstörung, jedoch weit entfernt von einem spannenden Thriller. 

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Details der Blu-ray

Grundsätzlich liefert die Blu-ray ein scharfes, natürliches Bild mit ausgewogenem Kontrast. Die Schärfe fällt allerdings gerade in den Randbereichen und Hintergründen immer wieder deutlich ab, was sich vor allem dann zeigt, wenn der Fokus auf dem leeren Vordergrund liegt, während sich Darsteller im Hintergrund bewegen. Closeups und der Frontbereich des Bildes sind jedoch absolut HD-würdig. Die Tonspur hat nur selten die Möglichkeit, sich in den Raum zu öffnen, tut dies bei Bedarf aber ausgewogen und differenziert. Im Übrigen sind die klaren und gut verständlichen Dialoge im vorderen Boxenbereich zu finden, dort sind die Kanäle allerdings gut voneinander getrennt. 

Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / Natalie Cass