The Wave
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BEWERTUNG |
21.02.2016 von MarSIm Gegensatz zu den Filmen vieler anderer Genres ist die Anzahl an Katastrophenfilmen eher überschaubar. In jüngerer Vergangenheit werden die wenigen Vertreter meist dominiert von großem Effektgewitter und produziert mit entsprechend hohem Budget, dass es aber auch anders geht will nun eine skandinavische Produktion beweisen. Wir haben uns den norwegischen The Wave - Die Todeswelle angeschaut.
Der Geologe Kristian lebt zusammen mit seiner Frau Idun und seinen beiden Kindern Julia und Sondre am Geirangerfjord in Norwegen und überwacht dort mit seinem Team die Erdbewegungen der umliegenden Felsformationen, um im Falle eines Bergrutsches die Bevölkerung mit Hilfe eines Frühwarnsystems evakuieren zu können. Um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können hat Kristian eine Stelle bei einer Ölfirma angenommen, doch gerade jetzt wird der anstehende Umzug von ungewöhnlichen Messwerten am Berg unterbrochen. Während sein Vorgesetzter lediglich die Überwachung verstärkt ist Kristian der Ansicht, dass eine Katastrophe unmittelbar bevorsteht - und er soll Recht behalten.
Im Jahr 1934 erschütterte das Tafjord-Unglück ganz Norwegen, als genau das geschah was in The Wave als "Was-wäre-wenn?"-Szenario geschildert wird und dabei 40 Menschen ums Leben kamen. Wie im Film gezeigt gibt es tatsächlich Überwachungsstationen rund um die Fjorde Norwegens, um so eine Katastrophe in Folge eines durch Bergsturz ausgelösten Tsunamis in Zukunft verhindern zu können. The Wave zeigt ganz deutlich, wieviel Macht der Mensch trotz aller technischer Errungenschaften über die Natur hat: Gar keine.
Die unglaubliche aber vollkommen plausible und authentische Geschichte wird aus der Sicht des Geologen Kristian erzählt, der sich voll und ganz seiner Arbeit hingibt und kaum Zeit für sich selbst und seine Familie findet. Die völlig unbekannten Darsteller agieren hier allesamt sehr glaubwürdig und nachvollziehbar und sorgen dadurch neben der tatsächlich bestehenden Gefahr für zusätzlichen Realismus, aber auch für die nötigen emotionalen Momente im Film. Diese sind zwar, wie der restliche Ablauf der Geschichte auch, sehr klischeehaft und bringen keinerlei Unerwartetes oder Neues mit sich, fügen sich aber stimmig ins hervorragende Gesamtbild ein. Vor allem die Atmosphäre des Films sowie die teilweise atemberaubenden Naturaufnahmen sind die große Stärke von The Wave und erzeugen eine absolut packende und fesselnde Stimmung. Da stört es auch nicht weiter, dass die Welle selbst nur ein paar Mal im Film zu sehen ist, was wohl dem geringen Budget von etwa umgerechnet 5 Millionen Euro geschuldet ist, dann aber sehr beeindruckend, bedrohlich und realistisch wirkt. Überhaupt muss man sich als Zuschauer von vornerein im Klaren darüber sein, dass die eigentliche Katstrophe nur einen kleinen Teil der Spielzeit einnimmt und sich der Film mehr auf die auslösenden Faktoren sowie die anschließenden Folgen, aber auch die zwischenmenschlichen Emotionen konzentriert.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Glasklar und messerscharf offenbart das Bild jede Menge feiner Details und liefert durch seine anfangs natürliche, später triste und finstere Farbgebung samt sehr schönem Kontrast eine stets stimmige optische Komponente. Auch der Ton kann absolut überzeugen und präsentiert sich als dynamischer Mix aus differenzierten Surroundeffekten, stets verständlichen Dialogen und kräftigem Basseinsatz, was perfekt mit dem Katastrophen-Genre harmoniert und den Zuschauer mitten ins Geschehen wirft. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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