The Wedding Song - Das Ende der Unschuld

The Wedding Song - Das Ende der Unschuld

Originaltitel: Le Chant des mariées
Genre: Drama
Regie: Karin Albou
Hauptdarsteller: Lizzie Brocheré • Olympe Borval
Laufzeit: DVD (97 Min) • BD (100 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 16

The Wedding Song - Das Ende der Unschuld   04.05.2022 von MarS

Basierend auf Briefen ihrer algerischen Großmutter erzählt die französisch-algerische Filmemacherin Karin Albou in ihrem bereits 2008 entstandenen Drama The Wedding Song - Das Ende der Unschuld von der Freundschaft zweier Mädchen im Tunis der vierziger Jahre während der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht...

 

Inhalt

 

Myriam (Lizzie Brocheré) und Nour (Olympe Borval) sind schon immer die besten Freundinnen, obwohl sie aus zwei verschiedenen Welten zu kommen scheinen. Während die jüdische Myriam gewisse Privilegien genießt, jedoch mit dem wohlhabenden jüdischen Arzt Raoul (Simon Abkarian) verheiratet werden soll, freut sich die muslimische Nour zwar auf eine Hochzeit mit ihrem Cousin Khaled, wird jedoch von den französischen Kolonialbehörden von der Schule ausgeschlossen. Alles ändert sich allerdings, als die deutsche Armee in Tunis einmarschiert, und die jüdische Bevölkerung zusehends unter Druck setzt. Als Khaled schließlich eine Arbeit bei den Deutschen annimmt, und Nour den Umgang mit Myriam verbietet, droht das einst innige Verhältnis zwischen den beiden Mädchen zu zerbrechen...

 

Eine innige Freundschaft zwischen zwei jungen Frauen, die bereits durch ihre unterschiedlichen Traditionen und Religionen erschwert wird. Dazu ein Krieg, der diese Freundschaft noch viel stärker belastet. Viel dramatischer als in The Wedding Song - Das Ende der Unschuld könnte die Grundlage für eine Geschichte eigentlich gar nicht sein, und die Tatsache, dass diese auf wahren Begebenheiten beruht, macht das Ganze nur umso erschreckender. Allerdings bleibt es im Verlauf des Films tatsächlich bei der durch die äußeren Einflüsse erzeugten, stets angespannten Atmosphäre, während sich der Rest der Erzählung abgesehen von einigen - und dazu meist recht unnötigen - Nacktszenen sowie durchaus unangenehm inszenierten religiösen beziehungsweise traditionellen Riten als sehr ereignisarm und schwergängig entpuppt. The Wedding Song - Das Ende der Unschuld erzählt zwar eine grundsätzlich tragische und mit allerlei Hindernissen und Schwierigkeiten angereicherte Geschichte, tut dies aber extrem ruhig und frei von nennenswerten Höhepunkten. Auf diese Weise wirkt die Erzählung auf der einen Seite sehr zäh, auf der anderen Seite wird dadurch eine emotionale Bindung zu den Figuren verhindert, was im Umkehrschluss zur Folge hat, dass man das anfängliche Interesse recht schnell verliert. Ein paar kleine Ausbrüche aus dem trägen Erzählfluss helfen hier leider nur bedingt, den Zuschauer wieder in die Geschichte zurückzuholen, während die intimen und sexuellen Momente eher wie ein unbequemer Fremdkörper wirken, anstatt die Handlung tatsächlich voranzubringen...

 

Bildergalerie von The Wedding Song - Das Ende der Unschuld (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Obwohl im Jahr 2008 entstanden, und damit eher neueren Alters, wirkt das Bild der Blu-ray wie das eines wesentlich älteren Films. Dies könnte jedoch als Stilmittel gewertet werden, oder auch dem Ausgangsmaterial geschuldet sein, denn auch wenn zahlreiche Verunreinigungen, eine deutlich erkennbare Körnung, sowie ein stark reduzierter Farbkontrast das Bild dominieren, so sieht das Ganze dank durchaus ansprechender Schärfe und im Übrigen sehr sauberer Darstellung doch stets stimmig aus. Die Tonspur hingegen bleibt trotz ihrer Abmischung in DTS-HD 5.1 gänzlich im Frontbereich der Surroundanlage platziert, und bietet weder nennenswerte Dynamik, noch Raumgefühl. Die Dialoge sind stets gut verständlich und werden klar wiedergegeben, wirken insgesamt aber ebenso kraftlos wie das übrigen Sounddesign.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

The Wedding Song - Das Ende der Unschuld zeichnet zwar ein authentisches Bild der Ereignisse, auf welche die Geschichte beruht, und erzeugt alleine durch die gegebenen Umstände eine sowohl dramatische, wie auch tragische Atmosphäre. Leider fehlt es der zähen und über weite Strecken ereignislosen Inszenierung aber an markanten Höhepunkten, ebenso wie an einer emotionalen Bindung zum Zuschauer, weshalb The Wedding Song - Das Ende der Unschuld trotz potentiell interessanter Basis eher schwergängig und langweilig wirkt, als dass er wirklich eine fesselnde Geschichte zu erzählen hätte.


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