The Whole Truth - Lügenspiel
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BEWERTUNG |
03.04.2017 von MarS
Nach ihrem gefeierten Regiedebüt Frozen River im Jahr 2008 und der Regie bei einigen Episoden von Fernsehserien ist es seit dem Jahr 2011 sehr ruhig um die Regisseurin und Drehbuchautorin Courtney Hunt geworden. Nun erscheint sie wieder auf der Bildfläche und mit ihr der Gerichtsthriller The Whole Truth - Lügenspiel. Kann Courtney Hunt damit an alte Erfolge anknüpfen und ihr Talent erneut beweisen?
Richard Ramsey ist Strafverteidiger, in dessen aktuellem Fall es sehr persönlich wird. Der sechzehnjährige Mike Lassiter ist angeklagt seinen Vater Boone, ebenfalls ein Anwalt, ermordet zu haben, und nicht nur die Beweise sprechen gegen ihn, sondern auch das eigene Geständnis. Doch Richard ist ein langjähriger Freund der Familie, weswegen er Mikes Mutter Loretta versprochen hat, sein Möglichstes für den Jungen zu tun, der sich seit der Tat jedoch weigert zu sprechen. Mit der Unterstützung der jungen Anwältin Janelle stößt Richard im Verlauf des Verfahrens immer wieder auf Ungereimtheiten und Fakten, die den Ermordeten in ein völlig neues Licht rücken...
Was ist wirklich geschehen? Hat Mike tatsächlich seinen Vater ermordet oder steckt ein dunkleres Geheimnis hinter der Tat?
The Whole Truth - Lügenspiel ist ein astreiner Gerichtsthriller, der nur selten den Gerichtssaal aus dem Blick verliert, vorwiegend für mehr oder weniger erklärende Rückblenden. Mehr oder weniger, da der Film äußerst gekonnt mit den Erwartungen bzw. den eigenen Gedanken des Zuschauers spielt und dadurch nicht nur die Spannung konsequent aufrecht erhält, sondern den Betrachter auch immer wieder auf diverse falsche Fährten lockt. Bis zum mehr als überraschenden Schlusstwist gelingt es The Whole Truth - Lügenspiel ein ums andere Mal, durch neue Fakten den bisherigen Verlauf über den Haufen zu werfen und dabei deutlich zu machen, dass die Wahrheit vor Gericht nicht immer das ist, was das Urteil letztendlich beeinflusst. Einige schockierende Wendungen mit an Bord sind es neben der stimmigen und durchdachten Geschichte vor allem die Schauspieler, die den sehr ruhigen und dialoglastigen Film tragen, wobei neben dem souverän und glaubwürdig agierenden Keanu Reeves vor allem Jungdarsteller Gabriel Basso glänzt, dem es gelingt absolut charismatisch und undurchsichtig zu wirken, obwohl er über zwei Drittel des Films hinweg kein einziges Wort spricht.
Das Bild der Blu-ray wird auffallend dominiert von einer sehr reduzierten, wenig kontrastreichen Farbgebung und liefert im Schärfebereich nur durchschnittliche Werte. Alles wirkt insgesamt ein wenig weich und trüb, nur selten erreicht die Scheibe echtes HD-Feeling. Dennoch kann das Bild als angenehm bezeichnet werden, denn unschöne Körnung oder Bildrauschen ist ebenso wenig zu finden wie wirklich unscharfe Szenen. Die Tonspur ist genreüblich eher frontlastig bei klarer Dialogortung, liefert jedoch auch immer wieder dezente aber atmosphärische Effekte für die Surroundboxen. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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