Wo ist Kyra?
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BEWERTUNG |
28.02.2020 von MarS
Ganz still und heimlich hat New KSM das Drama Wo ist Kyra? ins Programm aufgenommen, dessen Besetzung mit Michelle Pfeiffer und Kiefer Sutherland sofort unser Interesse geweckt hat. Doch was erwartet uns in dem bereits im Jahr 2017 entstandenen Streifen...?
Inhalt
Kyra (Michelle Pfeiffer) ist schon seit einer ganzen Weile arbeitslos, kümmert sich aber dennoch aufopferungsvoll um ihre kranke Mutter. Als diese eines Tages stirbt, stürzt Kyra in ein tiefes seelisches Loch. Nachdem sie trotz aller Bemühungen keine Arbeit findet, häufen sich ihre Schulden immer weiter an, bis eines Tages die Zwangsräumung ihrer Wohnung droht. Aus Angst und Verzweiflung verkleidet sich Kyra als ihre Mutter, denn auf Grund eines Verfahrensfehlers werden weiterhin deren Rentenschecks zugestellt. Da lernt sie den alleinstehenden Doug (Kiefer Sutherland) kennen, und endlich hat Kyra wieder einen kleinen Lichtblick in ihrem Leben. Beschämt versucht sie, ihre Probleme vor Doug zu verheimlichen, doch ihr eigenes Leben holt sie immer wieder ein und gefährdet damit auch ihre Beziehung...
Wo ist Kyra? ist ein sehr kritisches Drama, das offen das soziale System in Amerika an den Pranger stellt. Hoffnung scheint es hier keine zu geben, auch wenn sich die Figuren alle Mühe geben, aus ihrem geschundenen Leben doch noch einmal etwas zu machen. Wer einmal in die Spirale von Not und Armut gelangt ist, der scheint niemals wieder einen Ausweg finden zu können. Stetige Absagen bei der Jobsuche, chronische Geldnot und die Gratwanderung zwischen dem positiven Blick in die Zukunft und einem drohenden Leben auf der Straße dominieren hier das Geschehen. Dabei konzentriert sich der Film gänzlich auf Michelle Pfeiffer, die als zentrale Figur beinahe die gesamte Handlung auf ihren Schultern trägt - und dies als hervorragende Charakterdarstellerin auch perfekt meistert. Sie ist es auch, die Wo ist Kyra? die emotionalsten, intensivsten Momente entlockt, und das obwohl die Inszenierung extrem minimalistisch und sehr bedacht voranschreitet. Gezielte Kameraperspektiven, Dialoge aus dem Off und jede Menge aussagekräftige Closeups sind hier stetige Begleiter und verleihen dem Film einen klaren Arthousecharakter. Dementsprechend sperrig gestaltet sich die Erzählung, was zum einen verhindert, dass ein breites Publikum angesprochen wird, zum anderen aber auch die Geschichte sehr zäh und stellenweise regelrecht seltsam erscheinen lässt. Nicht zuletzt das konsequent untypische Ende macht es damit schwierig für Wo ist Kyra?, obwohl die Leistung von Michelle Pfeiffer wirklich stark ist und auch die Inszenierung mit viel Fingerspitzengefühl arrangiert wurde. Auf Grund des gewählten Stils ist das Ganze einfach zu distanziert, unterkühlt und frei jeglicher Hoffnung, um die benötigte Bindung zum Zuschauer zu erzeugen.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray wird von tristen, meist dunklen Farben dominiert, was sehr gut mit der Hoffnungslosigkeit der Handlung harmoniert. Teils stark wechselhafte Kontraste unterstreichen die verwendeten Stilmittel, während stetiges, meist sehr feines Filmkorn ebenfalls stimmig den Look unterstützt. Wirklich schön ist das die meiste Zeit über nicht, passt aber gut zum Geschehen. Die Tonspur ist kraftvoll abgemischt und verfügt über eine klare Kanaltrennung, konzentriert sich aber mit Ausnahme feiner Umgebungsgeräusche gänzlich auf den vorderen Boxenbereich. Cover & Bilder © Koch Films Das Fazit von: MarS
Das Fazit von: Panikmike
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