Z for Zachariah
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BEWERTUNG |
06.07.2016 von MarSWenn Namen wie der Charakterdarsteller Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave) zusammen mit dem Blockbuster-verwöhnten Chris Pine, der im Gegenzug eher für Action oder Comedy steht, in einer Castliste vereint sind, und es sich dabei auch noch um einen Endzeitfilm handelt, dann kann man eigentlich nicht widerstehen und die Neugierde ist geweckt. Ob der kleine Streifen Z for Zachariah - Das letzte Kapitel der Menschheit diese auch befriedigen kann erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Die Erde nach dem nuklearen Fallout. Ann (Margot Robbie) lebt alleine mit ihrem Hund und ein paar anderen Tieren auf ihrer Familienfarm, die sich in einem von der Katastrophe verschont gebliebenen Tal befindet. Ihre Eltern und ihr Bruder haben sich längst auf die Suche nach andren Überlebenden gemacht, nur sie selbst ist zurückgeblieben und hat sich inzwischen mit ihrer Situation abgefunden. Kurze Ausflüge in die verseuchte Zone, das Sammeln von Büchern und Gespräche mit ihrem Hund sind neben der mühsamen Feldarbeit alles, woraus Anns einsame Tage bestehen. Eines Tages kreuzt der Wissenschaftler John (Chiwetel Ejiofor) ihren Weg, und aus der anfänglichen Skepsis entwickelt sich bald eine Gemeinschaft, in deren Verlauf die beiden sich immer näher kommen. Die neu gewonnene Idylle und die Aussicht auf einen Neuanfang werden jedoch urplötzlich gestört, als wie aus dem Nichts der mysteriöse Caleb (Chris Pine) das Tal betritt und sich immer mehr zwischen Ann und John drängt...
Schade dass Filme wie Z for Zachariah - Das letzte Kapitel der Menschheit wohl nie ihren Weg ins Kino finden werden, verdient hätte er es auf jeden Fall. Auch wenn die Geschichte viel religiösen Bezug hat und sowohl der Titel selbst als auch viele der Szenen theologische Ansichten beinhalten, wirkt dies nie dominant oder bedrängend, sondern integriert sich hervorragend in die vorherrschende, melancholische Grundstimmung des Films. Dabei konzentriert sich die sehr ruhige Erzählung auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den drei Beteiligten überlebenden Menschen, die von den Darstellern großartig in Szene gesetzt wurden, ohne dabei jemals zäh oder langatmig zu wirken. Dazu ist die Inszenierung viel zu authentisch und intensiv, was sowohl am gewohnt stark agierenden Chiwetel Ejiofor als bodenständigem, realistisch denkendem Wissenschaftler als auch Margot Robbie als naiv dümmlichem, von Gott überzeugtem weiblichem Gegenpart liegt, in weiten Teilen aber vor allem am unerwartet überzeugenden Chris Pine, der hier als undurchsichtiges, zwielichtiges fünftes Rad am Wagen einmal zeigen darf, dass ein echter Charakterdarsteller in ihm steckt, wenn man ihn nur lässt. Wirklich mutig ist der Schritt des Regisseurs, dem Film viel Spielraum zu lassen, was vor allem am Ende reichlich Platz für eigene Spekulationen lässt und Z for Zachariah - Das letzte Kapitel der Menschheit auch noch nachwirken lässt. Vielleicht war es gerade dieser Schritt, der dem Film seinen Weg ins Kino versperrt hat und damit wohl auch Mainstream-Fans vor den Kopf stößt.
Das Bild der Blu-ray wird dem Film leider nicht ganz gerecht. Die Schärfe ist lediglich solide und feine Details sucht man vergeblich. Minimales Filmkorn ist vorhanden aber nicht störend, wogegen der in vielen Szenen verwendete Farbfilter zwar stilbedingt und atmosphärisch gedacht, aber nicht wirklich angenehm fürs Auge ist. In der 3D-Fassung ist der Kontrast deutlich erhöht, was für recht harte Kanten sorgt. Bewegungsunschärfen oder Doppelkonturen gibt es keine, jedoch ist die Tiefenwirkung eher dezent ausgefallen. Bei Z for Zachariah - Das letzte Kapitel der Menschheit ist die 3D-Version somit eher unnötig und bietet eigentlich keinen Mehrwert, ich empfehle hier den Kauf der Limited 2-Disc Edition mit Blu-ray und DVD im schicken Mediabook inklusive 24-seitigem Booklet. Der Ton ist größtenteils frontlastig und unterstützt dort den dialogdominierten Film mit klaren Signalen, hin und wieder gibt es passende Effekte auf den Surroundboxen, was aber eher die Ausnahme darstellt. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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