Feuer und Eis
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BEWERTUNG |
22.12.2019 von MarS
Regisseur Ralph Bakshi widmete sich in seiner Laufbahn vor allem Trickfilmen, die sich überwiegend an ein erwachsenes Publikum richteten. Neben seinen bekanntesten Werken Fritz the Cat und natürlich Der Herr der Ringe kreierte er im Jahr 1983 gemeinsam mit dem Illustratoren Frank Frazetta das Fantasy-Abenteuer Feuer und Eis, welches nun von Capelight Pictures eine Neuauflage als limitierte VHS-Edition spendiert bekommen hat, die wir uns für Euch genauer angeschaut haben...
Inhalt
Die böse Juliana herrscht gemeinsam mit ihrem Sohn, Lord Nekron, durch die Macht schwarzer Magie über das Eis. Sie wollen alle Menschen versklaven und töten jeden, der sich ihnen und den immer weiter nach Süden voranschreitenden Eismassen entgegenstellt. Weit im Süden regiert Jarol, der König des Lichts, der sich bislang gegen die Tyrannei Nekrons widersetzt hatte. Doch nun hat Juliana Jarols Tochter Teegra entführen lassen, wodurch der König gezwungen ist, die Verhandlungen wiederaufzunehmen. Unterdessen gelingt es Teegra, ihren Entführern zu entkommen, unterstützt vom Krieger Larn, dem einzigen Überlebenden eines kürzlich von Nekron zerstörten Dorfes. Doch die Reise ist voller Gefahren, und so fällt Teegra schließlich erneut den Schergen Nekrons in die Hände. Gemeinsam mit einem mysteriösen Reiter namens Darkwolf macht sich Larn schließlich auf den Weg, um Teegra zu retten und sich dem alles entscheidenden Kampf gegen Nekron zu stellen, bevor das Eis die Feuerburg Jarols erreicht hat...
Finanziell seinerzeit ein Flop ist Feuer und Eis unter Genrekennern längst zu einem kleinen Geheimtipp geworden. Das liegt nicht unbedingt an der technischen Raffinesse des Geschehens oder der klassischen Fantasygeschichte, sondern vielmehr an der Vereinigung von Ralph Bakshi und Frank Frazetta sowie dem unglaublich trashigen Charme, den der Film durchwegs versprüht. Die Geschichte von Feuer und Eis ist älter als das Fantasygenre selbst und erinnert an einen Mix aus Conan der Barbar, Heavy Metal F.A.K.K. 2 und Tarzan, während die Zeichnungen absolut simpel gehalten wurden. Sowohl Hintergründe und Locations als auch das Charakterdesign sind sehr grob und vor allem darauf aus, Frank Frazettas Zeichnungen zum Leben zu erwecken. Dafür spricht auch die Tatsache, dass Feuer und Eis in weiten Teilen nur von Effekten, Lautsprache und dem Score getragen wird. Dialoge werden hingegen nur spärlich und minimalistisch eingesetzt, gerade genug um dem Zuschauer die Inhalte zu vermitteln, die nicht ohnehin bereits durch die visuelle Gestaltung erklärt werden. Gerade für diesen eigenwilligen Stil ist Ralph Bakshi jedoch bekannt und dieser sorgte bereits in Der Herr der Ringe für einen ganz eigenen, unverwechselbaren Charme. Begründet ist dieser aber nicht nur durch den Regisseur, sondern auch die Art der Entstehung des Films, denn dieser wurde - ebenso wie Der Herr der Ringe - im aufwendigen Rotoskopie-Verfahren gefilmt. Das bedeutet, der gesamte Film wurde zunächst mit realen Darstellern aufgenommen, um dann im Anschluss Bild für Bild als Zeichnung umgesetzt zu werden. Alleine diese Tatsache würde Feuer und Eis bereits zu einem kleinen Highlight des Animationsfilms machen. Doch tatsächlich weiß auch die trashige Inszenierung samt ihrer unerwarteten Härte zu gefallen und vor allem Genrefans großartig zu unterhalten. Einige sehr deftige Gewaltmomente, fiese Monster und leicht bekleidete Damen lassen auf jeden Fall ernsthafte Zweifel an der Freigabe ab 12 Jahren aufkommen und machen Feuer und Eis zu einem weiteren Trickfilm für ein erwachsenes Publikum von Ralph Bakshi.
Details der Blu-ray
Technisch hat sich an der Qualität der Blu-ray im Vergleich zur 2009er Veröffentlichung nichts verändert. Dies war aber auch gar nicht nötig, denn das Bild der Blu-ray ist in Anbetracht des Filmalters erstaunlich scharf und kontraststark. Die Farben sind kräftig und leichtes Bildrauschen wirkt sich nie störend auf das äußerst positive Gesamtbild aus. Die Tonspur weiß ebenso zu überzeugen und bietet eine ungewöhnlich ansprechende Dynamik sowie kraftvolle Abmischung. Sowohl der Soundtrack als auch gezielt eingesetzte Effekte im ganzen Raum sorgen für eine gute Atmosphäre. Lediglich die Sprachausgabe wird etwas zu dumpf und meist mit leichtem Hall wiedergegeben, dies passt aber grundsätzlich gut zum Geschehen und klingt sogar etwas stimmiger als die englische Sprachfassung.
Details der VHS-Edition
Mit der VHS-Edition hat Capelight Pictures Feuer und Eis nicht nur mal wieder eine sehr schöne, sondern außerdem auch sehr passende Veröffentlichung spendiert, die hervorragend das Flair des Films unterstreicht. Das Cover des umliegenden Schubers ziert dabei ein klassisches Postermotiv des Films, während auf der Rückseite die obligatorischen Szenenbilder sowie die Inhaltszusammenfassung zu finden sind. Die Daten zur Blu-ray sowie den Extras befinden sich ganz typisch für Capelight auf einem lose aufgelegten Begleitblatt aus festem Papier. Im Schuber findet man eine Kartonhülle in VHS-Optik, die mit Hilfe eines Magnetverschlusses seitlich geöffnet werden kann. Darin befindet sich neben der Disc ein Zertifikat inklusive Limitierungsnummer, sowie ein beidseitig bedrucktes Poster, welches jeweils ein anderes Postermotiv des Films zeigt und innerhalb der Box in einer Einschubtasche aufbewahrt wird. Cover & Bilder © Capelight Pictures OHG Das Fazit von: MarS
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