Frozen Synapse
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BEWERTUNG |
22.01.2013 von PanikmikeWer einmal die taktischen Kniffe hinter teambasierten Spielen wie Counter-Strike erkannt hat, der kommt nur schwer davon weg. Doch bei den schnellen Kämpfen kommen reaktionslahme Menschen manchmal nur schwer hinterher. Wer sich lieber mit rundenbasierten Spielen an die Strategie eines Counter-Strikes annähern will, dem kann jetzt geholfen werden. Frozen Synapse ist ein taktisches Feuerwerk, dass manchmal ein wenig zu hell leuchtet …
Das Spiel erinnert ein wenig an diese stereotypischen Szenen aus Kriegsfilmen, in denen der General mit kleinen Figürchen seine nächsten Schritte aufs Penibelste plant. Nur dass ich hier eine kleine Einsatztruppe in einem futuristisch anmutenden Taktikcenter befehlige. Frozen Synapse kombiniert das rundenbasierte Spielen mit der taktischen Finesse eines Counter-Strikes. Als Spieler habe ich Runde um Runde die volle Kontrolle über meine Einheiten. Ich bestimme, wo sie stehen, wie sie stehen, ob sie hocken und wohin sie sehen.
Eine Runde unterteilt sich dabei in zwei Phasen. In der Planungsphase lege ich die Aktionen meiner Einheiten wie beschrieben fest. Die verschiedenen Möglichkeiten sind dabei derart komplex, dass man fast schon von der Programmierung einzelner Wegpunkte sprechen kann. So wie ich meine Einheiten befehlige, kann ich die Schritte meiner Gegner vorahnen. So kann ich deren Aktionen in ähnlicher Form „programmieren“, und dann in einer Simulation sehen, ob der Kampf entsprechend gut für mein Team ausgehen würde. Doch gerade am Anfang sind die eigenen Vorhersagen nur selten zutreffend, und der digitale Tod umso schneller passiert.
Dabei ist es stets nachvollziehbar, warum man eine Einheit verliert. In ausnahmslos allen Fällen dürfte es daran liegen, dass man in den letzten 1-2 Zügen einen gravierenden Stellungsfehler unternommen hat. Entsprechend dreht sich alles um das Taktieren und Vorausahnen des gegnerischen Verhaltens – Schach für Kampfspezialisten. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Formen von Einheiten. Diese unterscheiden sich in ihrer Bewaffnung. Es gibt Soldaten mit Maschinengewehren, Schrotflinten, Raketenwerfern, Granatenwerfern und Präzisionsgewehren. Mit dem beiliegenden Add-On Red kommt zudem ein Schildträger, der für vertieftes taktisches Stellungsspiel genutzt werden kann.
Frozen Synapse orientiert sich vor allem am Multiplayer-Modus. Im klassischen 1:1-Modus befehligt jeder Spieler ein eigenes Team. Die Karten werden dabei automatisch generiert, wodurch das Spiel abwechslungsreich bleibt. Vorteil der von Headup Games vertriebenen Version ist zudem, dass man zwei Keys erhält, womit man sich direkt einen Freund ins Spiel holen kann.
Versucht man sich am Einzelspieler-Modus, kann man leicht verwirrt werden. Die Geschichte wird einzig über Missionsbriefings erklärt. Dabei haben die Entwickler nicht mit diffusen Handlungselementen gespart. Regelmäßig tauchen neue Begriffe aus der futuristischen Welt von Frozen Synapse auf, die dann nur schlecht in kleinen Textdokumenten erläutert werden. Relativ schnell hat man dann den Überblick über die Geschichte verloren und konzentriert sich nur noch auf die einzelnen Missionsziele.
Grafisch hält sich das Spiel schlicht aber ansprechend. Die futuristische Neon-Optik erinnert an die Tron-Filme und unterstreicht die Fokussierung auf Taktik und Strategie. Die Einheiten werden zu gesichtslosen Puppen, man baut keinerlei Bindung zu ihnen auf. Diese grafische Simplifizierung kaschiert allerdings auch hervorragend die Einfachheit, mit der die Indie-Entwickler das Spiel aufgebaut haben. Es passt zum Rest des Spiels, dass man wohl am besten als effizient, aber unterhaltsam beschreiben kann. Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: Benji
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