Hot Seat
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BEWERTUNG |
11.01.2023 von MarSMit seinem Actionthriller Hot Seat schickt der US-amerikanische Filmemacher James Cullen Bressack mit Kevin Dillon, Mel Gibson und Shannen Doherty gleich drei bekannte Gesichter auf B-Movie Terrain. Mit Erfolg...?
Inhalt
Früher einmal als Hacker-König bekannt, fristet Orlando Friar (Kevin Dillon) sein Dasein inzwischen als IT-Experte bei einer Notruf-Hotline. Da er seine Arbeit dennoch liebt, und zumindest manchmal seine alten Fähigkeiten nutzbringend einsetzen kann, vernachlässigt er für seinen Job immer wieder seine Frau Kim (Lydia Hull) und seine Tochter Zoey (Anna Harr). Als Orlando sogar am Geburtstag seiner Tochter lieber im Büro sitzt, bekommt er dafür jedoch nicht nur die Scheidungspapiere von seiner Frau überreicht, sondern landet auch noch in den Fängen eines mysteriösen Bombenlegers. Der hat an Orlandos Bürostuhl eine Bombe angebracht, und zwingt ihn dadurch, seine Forderungen zu erfüllen. Während Orlando erneut sein Können als Hacker beweisen muss, gerät er selbst ins Fadenkreuz des erfahrenen Bombentechnikers Wallace Reed (Mel Gibson)...
Es scheint sich irgendwie eingebürgert zu haben, dass einstmalige Stars und Sternchen plötzlich fast ausschließlich in günstigen Direct-to-Disc Veröffentlichungen zu sehen sind, und dabei nur noch in den seltensten Fällen ernstzunehmende Filme entstehen. Ob Steven Seagal, Bruce Willis, John Travolta oder - vor allem in jüngster Zeit gehäuft - Mel Gibson, überall sind nur noch generische B-Movies zu sehen, die sich zumeist auf Actionfilme und Thriller konzentrieren. Hot Seat bildet da leider keine Ausnahme, und da James Cullen Bressack bereits Erfahrung mit Alt-Stars und Fließband-Massenware hat (wie beispielsweise Beyond the Law mit Steven Seagal oder auch Survive the Game und The Fortress mit Bruce Willis) schickt dabei mit Kevin Dillon und Shannen Doherty gleich auch noch zwei neue alte Gesichter mit ins Rennen um den banalsten B-Movie Einsatz. Bereits in der einleitenden Sequenz wird hier klar, dass dabei sicherlich kein großes Budget zur Verfügung stand, wenn eine erste - von ein paar vereinzelten, die noch folgen sollen - Bomben ihren Job erledigt. Bereits hier brennt sich nämlich unweigerlich das wirklich unterirdische Niveau des eingesetzten CGI ein. Doch nicht nur die Effekte verstärken den Eindruck eines finanziell überschaubaren Rahmens, sondern auch das wohl nicht nur durch den Aufbau der Geschichte sehr beschränkte, langweilige Setting wie auch die sehr schwachen Dialoge, die versuchen, das generische und dramaturgisch wenig fesselnde Geschehen am Laufen zu halten. Während Kevin Dillon den genialen Hacker gibt, der verzweifelt auf seinem heißen Stuhl herumrutscht und mächtig schnell auf der Tastatur seines Rechners klimpert, bekommen wir als Zuschauer durch kleinere Nebenhandlungen die Arbeit der Bombenentschärfer und Spezialeinheiten der Polizei serviert, bis sich alle am Ende in einem banalen Showdown gegenüberstehen. Unterdessen werden wir allerdings beinahe ohne jegliche Pause vom Bombenleger malträtiert, der über Sprechanlage das Geschehen kommentiert und dabei nie wirklich bedrohlich, sondern die meiste Zeit über extrem nervtötend wirkt. Dass im Verlauf nicht sonderlich viel Wert auf Logik oder Glaubwürdigkeit gelegt wird, dass ist hier eigentlich nur noch obligatorisch. Hat man Hot Seat dann doch irgendwie hinter sich gebracht, dann wird einem schlagartig klar, dass der ebenfalls mit Mel Gibson und Kevin Dillon aufwartende Thriller On the Line, der einen Monat früher fürs Heimkino veröffentlicht wurde, doch gar nicht so schlecht war, wie man zunächst gedacht hatte - hier wird eben dieser jedenfalls mühelos sowohl erzählerisch wie auch im Bereich der schauspielerischen Leistungen unterboten...
Details der Blu-ray
Grundsätzlich bietet die Blu-ray ein scharfes, angenehm detailliertes Bild, das jedoch im Bereich von Farbgebung und Kontrastumfang sichtbare Schwächen aufweist. Während die Farbgestaltung gerade in den Innenraumszenen nicht immer natürlich erscheint, ist der Kontrast an vielen Stellen deutlich zu ausgeprägt, wodurch Farbverläufe mitunter etwas unruhig dargestellt werden und helle Bildbereiche immer wieder leicht überstrahlen. Die Tonspur ist ordentlich ausbalanciert und bietet sowohl etwas Dynamik wie auch Raumwirkung, verzichtet insgesamt aber auf eine klare Signalverteilung oder nennenswerte Akzente. Die Explosionen lassen den Subwoofer unterdessen durchwegs arbeitslos in der Ecke stehen, wogegen sich der völlig überzogene Score immer wieder massiv in den Vordergrund drängt. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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