Mit Mario vs. Donkey Kong hat Nintendo eine Neuauflage des gleichnamigen 20 Jahre alten Game Boy Advance-Titels veröffentlicht. Der Titel verspricht eine "komplett neu überarbeitete Grafik und Musik", "zwei brandneue Welten voller einzigartiger Mechanismen", einen "Koop-Modus für zwei Spieler", einen "Entspannt-Modus für stressfreies Rätsellösen in eigenem Tempo", neue "1-Up-Pilz-Bonus-Level" sowie einen "Bestzeitmodus". Klingt ziemlich gut ...

Der Einstieg

Mario vs. Donkey Kong beginnt mit einem stimmigen Einführungsvideo, in dem Donkey Kong beim schnellen Durchschalten der Fernsehprogramme an einer Werbung für Mini-Mario-Spielzeuge hängenbleibt. In deren Bann gezogen stürmt er zum nächsten Spielzeugladen, um eines der Spielzeuge zu erwerben. Doch, oh Schreck, alle Mini-Marios sind bereits ausverkauft. Logischerweise liegt für den ikonischen Primaten der Schluss nahe, dass der einzige Weg ist, die Mini-Mario-Spielzeugfabrik vollständig auszurauben. Gesagt, getan, ruft die Aktion selbstverständlich Mario auf den Plan, um die Spielzeuge wieder zurückzuführen. Die erste der acht Welten des Spiels ist dann auch die Mini-Mario-Spielzeugfabrik. Sie dient als Einführung, in der in jedem Teil ein neuer Aspekt der Steuerung erklärt wird.

Das Spiel

Der Titel besteht eigentlich aus zwei Spielen: einem Einzelspielerspiel und einem Zwei-Spieler-Spiel. Im Einspielerspiel muss Mario in den normalen Spielabschnitten jeweils drei Geschenke (rot, gelb, blau) sowie einen goldenen Schlüssel einsammeln und damit die verschlossene Ausgangstür öffnen. Im Zwei-Spieler-Spiel sind zwar grundsätzlich die Spielabschnitte gleich gestaltet, allerdings ist die Ausgangstür mit einem zusätzlichen silbernen Schloss versehen, das der zweite Spieler mit einem zusätzlich einzusammelnden silbernen Schlüssel öffnen muss. Dadurch spielt sich jeder Spielabschnitt zwischen den beiden Modi etwas unterschiedlich. Im Zwei-Spieler-Modus ist außerdem Kooperation erforderlich, damit beide Spieler mit ihren jeweiligen Schlüsseln die Tür erreichen können. Im ersten Durchlauf der acht Welten gibt es neben den normalen sechs Spielabschnitten jeweils einen Abschnitt, in dem Mario die zuvor geretteten sechs Mini-Marios in eine Spielzeugkiste zurückführen muss. Die Mini-Marios folgen Mario zwar, sind aber weniger beweglich und laufen auch wie die Lemminge in Gegner oder Fallen hinein, so dass das durchaus herausfordernd ist. Am Ende jeder Welt wartet ein Bossspielabschnitt, in dem Mario Donkey Kong viermal mit einem Faß oder einer Bombe  bewerfen muss, um ihn aus dieser Welt zu vertreiben und in die nächste Welt vorrücken zu können. 

Neben der Mini-Mario-Spielzeugfabrik gibt es den Donkey-Kong-Dschungel, den Flammgipfel, das muntere Miniland, die Gruselvilla, den Glitschgletscher, den Mysterienforst und die Finsterstadt zu erkunden. Ganz am Ende steht ein weiterer Bosskampf gegen Donkey Kong an, an dessen Ende - wer hätte es gedacht - das Ganze von vorne losgeht: Alle acht Welten können in einem +-Modus erneut gespielt werden. Im +-Modus muss Mario in jedem der sechs normalen Spielabschnitte einen Mini-Mario zur Ausgangstür bringen. Dieser hat auch den goldenen Schlüssel um die Tür aufzuschließen. Der separate Spielabschnitt mit den sechs Mini-Marios entfällt hier. Die Bosskämpfe werden etwas kniffliger als im ersten Durchlauf. Gleichzeitig mit dem ersten Durchlauf wird für diesen auch der Bestzeitmodus freigeschaltet. In diesem Modus geht es darum, die Spielabschnitte so schnell wie möglich abzuschließen; es müssen keine Geschenke eingesammelt werden. Für das Schlagen der vorgegebenen Zeit verdient man sich eine goldene Uhr, die dem jeweiligen Spielabschnitt im Auswahlmenü angeheftet wird. Nach dem zweiten Durchgang, nach dem Donkey Kong endgültig alle Mini-Marios zurückgeben musste, wird der Bestzeitmodus auch für den zweiten Durchgang freigeschaltet. Der Bestzeitmodus kann nur im Einzelspielerspiel gespielt werden. Bereits nach dem ersten Durchgang werden außerdem zwei Welten mit sogenannten Profi-Spielabschnitten freigeschaltet. Diese sind besonders knifflig und besitzen auch einen Bestzeitmodus. Um alle Profi-Spielabschnitte freizuschalten ist es erforderlich die meisten der normalen Welten perfekt abzuschließen.

In den Spielabschnitten erwarten Mario und die Mini-Marios jeweils weltspezifische Spielelemente: Hämmer zum Verkloppen von Gegnern, Seile zum Hochklettern und Herunterrutschen, jede Menge rote, gelbe und blaue Schalter um Blöcke zu aktivieren und zu deaktivieren, Laufbänder, später mit Richtungswelchseloption um schnell nach links oder rechts zu gelangen oder Kisten und Fässer zu transportieren, Stachelfallen, feuerspuckende Piranhapflanzen, Eier-fallenlassende Paradiesvögel, Laserblockaden, Vampirfledermäuse, Boo-Hoos, knochenwerfende Shy Guys, Feuerbälle, aufsteigende Lava usw. Insbesondere im Zwei-Spieler-Modus ist das Umgehen dieser Gefahren durchaus herausfordernd.

Bildergalerie von Mario vs. Donkey Kong (7 Bilder)

Die Technik

Mario vs. Donkey Kong kommt Mario-Spiel-typisch mit einem sehr bunten und klar definierten Grafikstil daher; das führt in jeder der acht spielbaren Welten zu einem konsistenten und wiedererkennbaren Erlebnis. Die musikalische Untermalung passt hervorragend zu der visuellen Gestaltung und vermittelt klassische Mario-Atmosphäre. Der Titel bietet zwei Schwierigkeitsgrade: Entspannt und Klassisch. Der entspannte Schwierigkeitsgrad entfernt die ablaufende Uhr in den Spielwelten im Einspielermodus und verlängert die zur Verfügung stehende Zeit im Zwei-Spielermodus. Die Steuerung ist grundsätzlich sehr präzise; Kollisionen mit dem anderen Spieler im Zwei-Spieler-Modus sowie die Verzögerung bei der Führung der Mini-Marios ist jedoch gewöhnungsbedürftig.

Cover & Bilder © Nintendo