The Jester - He will terrify ya
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BEWERTUNG |
06.02.2024 von MarSMit inzwischen weit über 30 Millionen Aufrufen läuft Colin Krawchuks Horror-Kurzfilm-Trilogie The Jester äußerst erfolgreich auf Youtube. Höchste Zeit also, seinen fiesen Clown auch in einem Langfilm wüten zu lassen...
Inhalt
Nach dem vermeintlichen Selbstmord ihres gemeinsamen Vaters treffen sich die entfremdeten Halbschwestern Jocelyn (Delaney White) und Emma (Lelia Symington) nach vielen Jahren auf dessen Beerdigung wieder, nur um festzustellen, dass sie immer noch kaum etwas miteinander verbindet. Als die beiden jedoch kurz darauf herausfinden, dass hinter dem Tod ihres Vaters ein übernatürliches Wesen steckt, das es auch auf sie abgesehen hat, sind sie dazu gezwungen, in ihrer persönlichen Vergangenheit zu graben, und ihren gegenseitigen Hass abzulegen. Nur so können sie den "Jester" davon abhalten, weiterhin Angst und Schrecken zu verbreiten...
Ist ein Kurzfilm, der kostenlos auf Youtube zu sehen ist, erfolgreicher als man vorab angenommen hatte, dann gehört es inzwischen offenbar zum guten Ton unter den verantwortlichen Regisseuren, das Ganze im Anschluss auch noch als Langfilm zu produzieren - meist allerdings mit eher mittelmäßigem Erfolg. Colin Krawchuks The Jester - He will terrify ya reiht sich in diesem Bezug perfekt in die auf eben diese Weise immer größer werdende Reihe der Kurzfilm-Adaptionen ein, denn auch ihm ist es alles andere als gelungen, die Atmosphäre und den Reiz des Kurzfilms, oder besser gesagt der Kurzfilm-Trilogie, in einen Langfilm zu transportieren. Anstatt ein gelungenes Mysterium um den titelgebenden Clown aufzubauen, und damit vielleicht sogar die Basis für weitere Ableger zu erschaffen, wirkt The Jester - He will terrify ya wie ein sich mit zunehmender Laufzeit immer wirrer entwickelndes Familiendrama mit Horrorelementen, das einfach kein stimmiges Gesamtbild aufbauen kann, während "Jester" selbst immer wieder zu einer regelrechten Witzfigur degradiert wird. Keine erkennbare Backstory für "Jester", langweilige, austauschbare Charaktere auf der Gegenseite, und das Ganze begleitet von belanglosen Dialogen, die nur von den schwachen Leistungen der Darsteller unterboten werden. Gut, dass "Jester" selbst die ganze Zeit über stumm bleibt. Wer sich jetzt allerdings erhofft, dass der dadurch entstehende - wohl eher unfreiwillige - Humor in Verbindung mit einfallsreichen Morden, einem hohen Bodycount, oder zumindest ordentlich Gore einhergeht, der wird ein weiteres Mal enttäuscht, denn Colin Krawchuk legt hier den Fokus zu sehr auf belanglose Dialoge und seine familieninternen Problemzonen, als dem Zuschauer wirklich dass zu bieten, was seine Kurzfilme eigentlich versprochen hatten. Einzig sein "Jester" selbst bleibt hier im Gedächtnis, denn sowohl dessen auffälliges Outfit wie auch sein gesamtes, herrlich schräges Verhalten, hätten in einem stimmigeren Film tatsächlich eine Menge Spaß gemacht...
Details der Blu-ray
Insgesamt bietet die Blu-ray ein scharfes Bild mit guter Farbdarstellung und ordentlichem Detailgrad. Geschwächt wird dieser positive Eindruck allerdings von einem zurückhaltenden Kontrastumfang, ebenso wie durch den schwachen Schwarzwert, der die meiste Zeit über einem trüben, milchigen Grau ähnelt, und die vielen dunklen Szenen nicht allzu ansprechend aussehen lässt. Die Tonspur präsentiert sich ausgewogen ausbalanciert und bietet neben einer guten Dialogortbarkeit und Verständlichkeit auch ein atmosphärisches Raumgefühl. Lediglich der Score wirkt etwas "altbacken" und stellenweise sogar aufdringlich. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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