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Galileo Galilei
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BEWERTUNG |
25.05.2025 von Born2bewildDer Name Galileo Galilei ist sicherlich jedem schon einmal über den Weg gelaufen. Der Italiener ist bekannt für seine bahnbrechenden Entdeckungen. Mit dem gleichnamigen Spiel widmet sich Autor Tomáš Holek dem astronomischen Teil von Galileos Arbeit und dem damit einhergehenden Konflikt zur Weltanschauung der Kirche. Ob uns dieses Spiel begeistert wie die Entdeckungen des Astronoms, erfahrt Ihr in unserem Review…
Das Spielmaterial zu Galileo Galilei ist sehr umfangreich. Es gibt einige Zipp-Beutel, die Figuren und Würfel aus Holz sowie die Entdeckungskarten. Auch Stanzbögen dürfen nicht fehlen. Hier findet Ihr jede Menge Marker und Plättchen sowie die vier Astronomen Galileo Galilei, Johannes Kepler, Nicolaus Copernicus und Giordano Bruno, in deren Rolle ihr schlüpfen werdet. Außerdem gibt es noch vier Observatorien und den Spielplan. Vor dem ersten Spiel müsst Ihr, neben dem Auspöppeln noch die Observatorien zusammenkleben. Dafür nehmt Ihr jeweils vier der mitgelieferten Aufkleber und klebt sie auf die Markierungen, um das Observatorium dann zu einem Double-Layer-Board zusammenzuklappen. Insgesamt macht das Material einen sehr guten Eindruck. Wir fanden nur, dass es ein paar Zip-Beutel zu viel waren und unserem Sohn fiel gleich der Fehldruck auf der Farbskala der Observatorien auf (ein Punkt für Farbenblinde auf den Würfeln ist falsch gesetzt).
Für den eigentlichen Spielaufbau teilt Ihr Euch die Observatorien und die Astronomen auf und legt sie vor Euch ab. Der Spielplan kommt in die Mitte. Hier legt Ihr Eure Sterne auf die 0 des Punkte-Anzeigers, eure Universitäts-Anzeiger auf die unteren Felder der Universitätsleisten und die Ketzerei-Anzeiger auf das „-3“-Feld der Rufleiste. Die Entdeckungskarten werden entsprechend Ihrer Rückseiten sortiert und getrennt voneinander gemischt. Anschließend bildet Ihr, gemäß der Tabelle in der Anleitung drei Stapel, die Ihr aufsteigend aufeinanderlegt. Die obersten sechs Karten werden aufgedeckt und auf den Spielplan gelegt. Sie bilden die Anfangsauswahl. Von den Universitätsleisten wählt Ihr vier zufällige und legt sie ebenfalls auf den Spielplan. Darüber kommen vier zufällig gewählte Themenplättchen und ganz oben auf die zwei Fragezeichen die beiden übrigen (allerdings andersherum, weil sie hier Errungenschaften sind). Die Lichtwürfel, Proportional-Winkel und Inquisitoren werden als Vorräte bereitgelegt. Anschließend nehmt Ihr Euch noch die Bücher, Kometen, Konstellationen und Errungenschaften in Eurer Farbe und legt sie auf die Felder Eures Observatoriums. Außerdem erhaltet Ihr noch von jeder Würfelfarbe einen Würfel, die ihr mit der Eins nach oben auf Euren Würfelvorrat legt. Abschließend bekommen alle noch je sechs Aktionsplättchen (jede Person dieselben) und verteilt sie bewusst oder zufällig auf Eurem Observatorium. Das Teleskop muss noch auf das obere X-Feld ausgerichtet werden und dann kann es auch schon losgehen.
Ziel des Spiels
Runde um Runde versucht Ihr, Entdeckungen zu machen und Eure Spielzüge vorzubereiten und zu optimieren, um so Siegpunkte zu erhalten. Anfangs erschlägt einen das Spiel ziemlich, aber nach ein paar Runden weiß man, was möglich ist und man überlegt sich erste Kombos. Nach etwa zwei Stunden, also wenn die Entdeckungskarten aufgebraucht sind, wird die aktuelle Runde zu Ende gespielt und noch eine weitere angehängt, bevor das Spiel endet. Dann zählt Ihr Eure Siegpunkte und die Person mit den meisten Punkten gewinnt.
Die Anleitung ist mit 20 Seiten sehr umfangreich. Es müssen auch tatsächlich acht Seiten sorgfältig studiert werden. Die übrigen Seiten beschäftigen sich mit dem Aufbau, Varianten und dem Solo-Spiel. Hilfreich ist - wie so häufig bei Spielen dieser Art - wenn man das Spielmaterial schon vor sich hat. Denn das meiste ist durch die Ikonografie bereits auf dem Material zu sehen und hilft auch sehr beim späteren Erklären.
Das ist Ketzerei!
Galileo Galilei wird kompetitiv nacheinander gespielt. Seid Ihr am Zug, so müsst Ihr drei Phasen durchlaufen:
Beim Ausrichten bewegt Ihr euer Teleskop auf Eurem Observatorium 1-3 Felder im Uhrzeigersinn. Kommt Ihr dabei an das Ende, zählt Ihr einfach von Vorne weiter, ohne dabei die X-Felder zu berücksichtigen.
Durch das Ausrichten Eures Teleskopes legt Ihr Eure Aktionen für die Aktionsphase fest. Hierbei gibt es fünf Aktionen, die auf dem äußeren Bereich fest aufgedruckt sind und sechs bewegliche Aktionen, die Ihr beim Aufräumen immer wieder durch die Leiste des Observatoriums schiebt. Die folgenden Aktionen sind dabei möglich:
Die einfachste Aktion ist das „Verbessern“ (das Rädchen). Ihr dreht eine der beweglichen Aktionen auf die gelbe Seite um. Dadurch erhaltet Ihr mehr Aktionsmöglichkeiten und sie werden auch stärker. Diese Aktion ist auch fest mit der Aktion „Winkel erhalten“ verbunden. Letzteren nehmt Ihr Euch aus dem Vorrat und legt ihn auf Euer Astronomentableau. Winkel könnt Ihr aber auch über die variablen Aktionen erhalten.
Boni wie weitere Winkel, Würfelupgrades, das Schreiben von weiteren Büchern sowie Inquisitoren erhaltet Ihr über die Aktion „Lehren“ (Universität). Dabei setzt Ihr einen Eurer vier Anzeiger um ein Feld nach oben und erhaltet nicht nur den abgedruckten Bonus, sondern Ihr erhaltet auch die in der Mitte aufgedruckten Siegpunkte für das Ziel, das sich über dieser Leiste auf dem Themenplättchen befindet. Hierzu gehören beispielsweise der Fortschritt in Eurer Bibliothek, bei den Verbesserungen oder die Entdeckungen, die Ihr gemacht habt.
Die Lichtwürfel sind eine Art Währung, die Ihr für die Entdeckungen benötigt. Über die Aktion „Lichtwürfel erhalten“ (Würfel mit Plus), dürft Ihr Euch einen weiteren Würfel aus dem Vorrat nehmen. Dieser wird auf die Eins gedreht und auf die Markierungen Eures Observatoriums gelegt. Bedenkt, dass Ihr maximal vier Würfel haben dürft.
Ein weiterer Weg für die Erhöhung des Budgets für die Entdeckungskarten sind die Kometen. Ihr könnt sie über die Aktion „Kometen entdecken“ (Kometenschweif) von Eurem Tableau mit der Eins nach oben über die Entdeckungskarten legen. Sie verringern die Kosten der Entdeckungskarten um den aufgedruckten Wert. Es ist möglich mehrere Kometen zu nutzen, aber jeweils nur einmal pro folgende Aktion.
Bei der Aktion „Beobachten“ (Teleskop) habt Ihr zwei Möglichkeiten: Wollt Ihr erst einmal klein anfangen, könnt Ihr auch Konstellationen beobachten. Dafür nehmt Ihr einen oder mehrere Würfel einer Farbe, die die Summe einer Konstellation auf den Entdeckungskarten ergeben und legt Konstellationsmarker auf diese. Ihr könnt dabei jederzeit Eure Kometen auf dem Spielplan einsetzen. Setzt Ihr sie zum ersten Mal ein, werden sie umgedreht und sind nun zwei Punkte wert. Sie werden unter die Entdeckungen gelegt. Bei der zweiten Verwendung legt ihr sie neben das Buch der Kometen. Wenn Ihr den Preis bezahlt habt, nehmt Ihr Euch die Karte, lauft die Siegpunkte auf der Punkteleiste nach vorne und erhaltet zusätzlich angegebene Boni oder einen Malus in Form eines Inquisitors im Keller Eures Observatoriums. Alternativ zu den Konstellationen könnt Ihr auch Himmelskörper beobachten. Hier kauft Ihr die gesamte Karte mit Würfelkombinationen aus zwei Farben, die die Farbe auf der Karte ergeben. Also beispielsweise Orange mit gelben und roten Würfeln. Für Personen mit Farbschwäche sind auf den Würfeln Punkte aufgedruckt, die Ihr auch auf Eurem Tableau wiederfindet. Inklusive der Mischkombinationen, die es im Spiel gibt. Jedoch müsst Ihr hier mit den Punkten aufpassen, da bei einer Kombination die Punkte auf dem Tableau falsch gesetzt sind. Das beschränkt sich aber auf das Tableau, auf den Karten ist es korrekt. Abschließend legt Ihr die Karten mit der dunklen Seite an Eure Bibliothek an.
Diese Erweiterung Eurer Bibliothek ist wiederum notwendig, damit Ihr bei der Aktion „Bücher weiterschreiben“ (Buch) Eure Marker weiterrücken könnt. Hier gibt es die Unterscheidung zwischen dem Buch mit einer Fahne, bei dem Ihr einen Eurer Büchermarker bis ans Ende seines Weges vorrutscht, und dem mit einer drei, bei dem Ihr drei Schritte beliebig nach vorne laufen dürft. Die Schritte dürft Ihr auf Eure Büchermarker aufteilen. Egal welche der Varianten Ihr ausführt: Von links nach rechts führt Ihr alle aufgedruckten Aktionen, Boni und Mali durch.
Durch die meisten Aktionen ist es möglich, dass Inquisitoren im linken Raum Eures Kellers landen. Diese könnt Ihr durch die Aktion „Inquisitor überzeugen“ in Eurem Keller von links nach rechts bewegen. Dies ist notwendig, da Euch die Inquisitoren beim Aufräumen auf der Rufleiste bewegen und Euch am Ende sogar Minuspunkte bringen können. Erst wenn sie sich im vierten Raum ganz rechts befinden, können sie für Boni oder zur Gewinnung von Pluspunkten beim Ruf und bei der Endwertung verwendet werden.
Auf Euren Tableaus befinden sich neben den normalen Aktionen freie Aktionen, die Ihr Euch mit den Winkeln „kaufen“ könnt. Diese bekommt Ihr mit der Aktion „Winkel erhalten“. Dabei nehmt Ihr Euch einfach die entsprechende Anzahl aus dem Vorrat und legt sie auf Euer Tableau. Gerade für das Überzeugen der Inquisitoren sind diese Winkel Gold wert.
Sobald Ihr fertig seid mit Aufräumen, ist die nächste Person an der Reihe. Ist der Entdeckungsstapel aufgebraucht, spielt Ihr die aktuelle Runde noch zu Ende und dann noch eine weitere. Anschließend kommt es zur Endwertung, bei der Ihr zu den Punkten auf der Punkteleiste noch die der Themen in der Bibliothek und die Rufpunkte addiert. Dann gewinnt die Person mit den meisten Siegpunkten.
Zusätzlich zur beschriebenen Standardvariante, gibt es noch eine Expertenvariante, bei der die Astronomen noch unterschiedliche Fertigkeiten haben, sowie eine Solovariante.
Lieferumfang
Solospiel
Expertenvariante
Cover & Bilder © Cover: Frosted Games / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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